Aufruf von Mieterverbänden
Demonstrationen in Spanien für bezahlbaren Wohnraum

In Spanien haben zehntausende Menschen gegen die zunehmende Wohnungsnot im Land protestiert. Mehrere Mieterorganisationen hatten mit Unterstützung der Gewerkschaften in rund 40 Städten dazu aufgerufen. Sie fordern unter anderem, der Umwandlung von Wohnraum in Ferienwohnungen ein Ende zu setzen.

    Demonstranten in madrid tragen ein Banner mit der Aufschrift "Machen wir dem Geschäft mit dem Wohnraum ein Ende" bei landesweiten Protesten in Spanien gegen den Wohnungsmangel (Photo by OSCAR DEL POZO / AFP)
    In rund 40 Städten Spaniens haben Menschen für bezahlbaren Wohnraum demonstriert. (AFP / OSCAR DEL POZO)
    Aufgrund des Wohnraummangels müssen in Spanien inzwischen viele Menschen mehr als die Hälfte ihres Einkommens für die Miete aufbringen. Um die Wohnkosten auf höchstens 30 Prozent des jeweils verfügbaren Einkommens zu drücken, fehlen nach Berechnungen eines Beratungsunternehmens etwa 3,5 Millionen Wohnungen in Spanien. Tatsächlich wurden nach Angaben des Nationalen Statistikamtes INE im Jahr 2024 aber nur knapp 100.000 neue Eigentums- und Mietwohnungen fertiggestellt. Die Zahl der Haushalte stieg im gleichen Zeitraum um rund 330.000 zulegte, wie der Sender Cadena Ser berichtete.
    Der Massentourismus verschärft den Mangel an Wohnraum: Auf den Balearen-Inseln sind die Mieten nach Angaben einer Immobilienagentur in den vergangenen zehn Jahren um 158 Prozent gestiegen. Die Organisatoren der Demonstrationen fordern daher, dass Wohnraum nicht mehr in Ferienwohnungen umgewandelt werden soll. Außerdem setzen sie sich für mehr sozialen Wohnungsbau und für Mietsenkungen ein.
    Diese Nachricht wurde am 05.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.