Jule Reimer: Ja und während die Gamerszene sich über die neuen Angebote freut, bereiten Computer- und Onlinespiele so manchem Elternteil eher Bauchschmerzen. Wieviel Spielkonsum ist gut am Tag? Welche Spiele dürfen es sein? Viele Eltern wissen gar nicht so genau, was ihre Sprösslinge da eigentlich treiben. Die EU-Initiative Klicksafe, die von den Landesmedienanstalten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz getragen wird, möchte Eltern und Kinder in Sachen Medienkompetenz beraten. Worin liegt genau die Gefahr, die von Computerspielen für Kinder ausgehen kann und welche Probleme können speziell Online-Spiel bereiten - also solche im Internet. Das fragte ich Dilek Atalay von Klicksafe kurz vor dieser Sendung.
Dilek Atalay: Also Probleme könnten zum Beispiel sein, dass die Spiele nicht altersgerecht sind, ein anderes Problem könnte sein, dass Kinder, ich sage mal, viel zu lange spielen oder exzessiv schon fast spielen und sich nicht mehr auf andere Dinge konzentrieren können. Oft haben Eltern auch dann, das kommt auch noch dazu, nicht so wirklich die Kontrolle, wie lange die Kinder spielen, weil einige Kinder nicht nur am heimischen Rechner zu Hause spielen, vielleicht auch noch mit anderen Freunden zusammen, und da kann es halt passieren, dass die Zeit sehr überdimensioniert gespielt wird. Bei Online-Spielen kommt natürlich auch noch hinzu, dass oft auch Spiele dann kopiert werden und auch, ich sage mal, Urheberrechte damit verletzt werden.
Reimer: Woran merke ich denn, dass das Spielverhalten meines Kindes nicht normal ist?
Atalay: Man kann eigentlich festhalten, dass es dann nicht mehr normal wird, wenn das Kind im Grunde genommen, wenn es nach Hause kommt, über Stunden spielen möchte, sich also nur noch auf das Spielen oder auf den Computer konzentriert, wenn es seine Bildschirmzeiten eigentlich ständig steigert, und auch kein Interesse mehr an anderen Dingen hat, zum Beispiel spielen mit Freunden et cetera pp. uninteressant werden. Ein Anzeichen kann auch sein, dass es aggressiv wird, wenn das Spielen verboten wird, oder nervös wird, oder fast depressiv wird, das könnten Gründe sein, und es kann bis dahin gehen, dass einige dann noch nicht mal mehr Lust haben, am gemeinsamen Abendessen, weil das Spielen im Vordergrund steht. Allerdings sind das wirklich exzessive Nutzer, also, bis es dahin kommt, passiert viel.
Reimer: Was kann ich denn tun? Zum Beispiel dem Kind verbieten zu spielen, es nur spielen lassen, sagen wir mal, als Belohnung, wenn es andere Dinge getan hat?
Atalay: Das sollte man eigentlich nicht machen. Also man sollte selbst was spielen, oder generell den Computer nicht als Belohnung oder als Bestrafung nutzen, man sollte generell als Eltern offen mit dem Computer und auch Computerspielen umgehen, indem man halt Interesse zum Beispiel zeigt und auch mal nachfragt, was spielst du da zum Beispiel.
Moderatorin: Mitspielen?
Atalay: Ja, auch mal mitspielen, weil viele Eltern kennen sich ja gar nicht mit den Spielen aus, wissen gar nicht, was ihre Kinder da machen. Da kann man dann auch schauen, sind das tatsächlich die richtigen Spiele für meine Kinder, sind das altersgerechte Spiele, und man baut ja auch durchaus Vertrauen auf. Wenn das Kind sieht, meine Eltern interessieren sich auch wirklich dafür und wollen mir das nicht nur verbieten, dann entsteht auch so ein Dialog, und dann kann man auch verbindliche Regeln festlegen, dass man halt auch mal sagt, am Tag solltest du nicht länger als eine halbe Stunde oder eine Stunde spielen, oder erst werden die Hausaufgaben gemacht, und dann wird gespielt. Also verbindliche Regeln sind sehr wichtig bei diesem Thema.
Reimer: Woher weiß ich, welche Spiele geeignet sind? Sie sagten schon, selber mitspielen, das könnte ein Weg sein.
Atalay: Genau, also mitspielen, und worauf man auch achten kann und auch sollte, ist zum Beispiel die Alterskennzeichnung bei den Spielen. Es gibt eine Vorgabe von der USK, das ist die Unterhaltungssoftware-Selbstkontrolle, und die haben im Grunde genommen Alterskennzeichnungen für die Spiele gegeben. Manche Spiele sind ab null, also können auch für Kleinkinder geeignet sein, manche Spiele sind ab 6, 12, 16 oder 18. Und natürlich wäre es nicht gut, wenn ein zwölfjähriges Kind ein Spiel spielt, das eigentlich erst ab 18 freigegeben ist. Da können Gewaltszenen natürlich dabei sein, die schädlich sind für das Kind, oder das Kind ist einfach überfordert, weil das Spiel einfach noch nicht altersgerecht ist.
Reimer: Was kann ich als Elternteil aktiv tun, um mein Kind insgesamt sicherer und selbstständig im Umgang mit Medien, mit Spielen, mit dem Zugang zum Internet, dem Umgang mit dem Internet zu machen?
Atalay: Wie gesagt, also einmal sich tatsächlich selbst damit auseinandersetzen, dem Kind erst mal selber auch kindgerechte Seiten zeigen, damit es peu à peu sich an das Internet gewöhnt, dann auch immer wieder erklären, dass nicht alles, was zum Beispiel im Internet zu finden ist, auch unbedingt wahr sein muss, also durchaus auch eine kritische Wahrnehmung schärfen bei den Kindern, und auch erklären, warum man halt nicht nur am Computer sitzen sollte, also auch Interesse für andere Dinge entwickeln lassen. Also wenn die Kinder auch Alternativen haben, entweder mit Freunden oder aber auch mit den Eltern, dann möchten die auch gar nicht den ganzen Tag nur am Rechner sitzen.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Dilek Atalay: Also Probleme könnten zum Beispiel sein, dass die Spiele nicht altersgerecht sind, ein anderes Problem könnte sein, dass Kinder, ich sage mal, viel zu lange spielen oder exzessiv schon fast spielen und sich nicht mehr auf andere Dinge konzentrieren können. Oft haben Eltern auch dann, das kommt auch noch dazu, nicht so wirklich die Kontrolle, wie lange die Kinder spielen, weil einige Kinder nicht nur am heimischen Rechner zu Hause spielen, vielleicht auch noch mit anderen Freunden zusammen, und da kann es halt passieren, dass die Zeit sehr überdimensioniert gespielt wird. Bei Online-Spielen kommt natürlich auch noch hinzu, dass oft auch Spiele dann kopiert werden und auch, ich sage mal, Urheberrechte damit verletzt werden.
Reimer: Woran merke ich denn, dass das Spielverhalten meines Kindes nicht normal ist?
Atalay: Man kann eigentlich festhalten, dass es dann nicht mehr normal wird, wenn das Kind im Grunde genommen, wenn es nach Hause kommt, über Stunden spielen möchte, sich also nur noch auf das Spielen oder auf den Computer konzentriert, wenn es seine Bildschirmzeiten eigentlich ständig steigert, und auch kein Interesse mehr an anderen Dingen hat, zum Beispiel spielen mit Freunden et cetera pp. uninteressant werden. Ein Anzeichen kann auch sein, dass es aggressiv wird, wenn das Spielen verboten wird, oder nervös wird, oder fast depressiv wird, das könnten Gründe sein, und es kann bis dahin gehen, dass einige dann noch nicht mal mehr Lust haben, am gemeinsamen Abendessen, weil das Spielen im Vordergrund steht. Allerdings sind das wirklich exzessive Nutzer, also, bis es dahin kommt, passiert viel.
Reimer: Was kann ich denn tun? Zum Beispiel dem Kind verbieten zu spielen, es nur spielen lassen, sagen wir mal, als Belohnung, wenn es andere Dinge getan hat?
Atalay: Das sollte man eigentlich nicht machen. Also man sollte selbst was spielen, oder generell den Computer nicht als Belohnung oder als Bestrafung nutzen, man sollte generell als Eltern offen mit dem Computer und auch Computerspielen umgehen, indem man halt Interesse zum Beispiel zeigt und auch mal nachfragt, was spielst du da zum Beispiel.
Moderatorin: Mitspielen?
Atalay: Ja, auch mal mitspielen, weil viele Eltern kennen sich ja gar nicht mit den Spielen aus, wissen gar nicht, was ihre Kinder da machen. Da kann man dann auch schauen, sind das tatsächlich die richtigen Spiele für meine Kinder, sind das altersgerechte Spiele, und man baut ja auch durchaus Vertrauen auf. Wenn das Kind sieht, meine Eltern interessieren sich auch wirklich dafür und wollen mir das nicht nur verbieten, dann entsteht auch so ein Dialog, und dann kann man auch verbindliche Regeln festlegen, dass man halt auch mal sagt, am Tag solltest du nicht länger als eine halbe Stunde oder eine Stunde spielen, oder erst werden die Hausaufgaben gemacht, und dann wird gespielt. Also verbindliche Regeln sind sehr wichtig bei diesem Thema.
Reimer: Woher weiß ich, welche Spiele geeignet sind? Sie sagten schon, selber mitspielen, das könnte ein Weg sein.
Atalay: Genau, also mitspielen, und worauf man auch achten kann und auch sollte, ist zum Beispiel die Alterskennzeichnung bei den Spielen. Es gibt eine Vorgabe von der USK, das ist die Unterhaltungssoftware-Selbstkontrolle, und die haben im Grunde genommen Alterskennzeichnungen für die Spiele gegeben. Manche Spiele sind ab null, also können auch für Kleinkinder geeignet sein, manche Spiele sind ab 6, 12, 16 oder 18. Und natürlich wäre es nicht gut, wenn ein zwölfjähriges Kind ein Spiel spielt, das eigentlich erst ab 18 freigegeben ist. Da können Gewaltszenen natürlich dabei sein, die schädlich sind für das Kind, oder das Kind ist einfach überfordert, weil das Spiel einfach noch nicht altersgerecht ist.
Reimer: Was kann ich als Elternteil aktiv tun, um mein Kind insgesamt sicherer und selbstständig im Umgang mit Medien, mit Spielen, mit dem Zugang zum Internet, dem Umgang mit dem Internet zu machen?
Atalay: Wie gesagt, also einmal sich tatsächlich selbst damit auseinandersetzen, dem Kind erst mal selber auch kindgerechte Seiten zeigen, damit es peu à peu sich an das Internet gewöhnt, dann auch immer wieder erklären, dass nicht alles, was zum Beispiel im Internet zu finden ist, auch unbedingt wahr sein muss, also durchaus auch eine kritische Wahrnehmung schärfen bei den Kindern, und auch erklären, warum man halt nicht nur am Computer sitzen sollte, also auch Interesse für andere Dinge entwickeln lassen. Also wenn die Kinder auch Alternativen haben, entweder mit Freunden oder aber auch mit den Eltern, dann möchten die auch gar nicht den ganzen Tag nur am Rechner sitzen.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.