Viele Koma-Patienten zeigen unter der Computertomographie nur ein unauffälliges Bild. Auf einem Computertomogramm lassen sich nur Dichteunterschiede im Hirngewebe oder frische Blutungen erkennen. Professor Raimund Firsching, Direktor der Magdeburger Klinik für Neurochirurgie, erzielte mit der technisch aufwändigeren Kernspintomographie, die mit Magnetfeldern arbeitet, bessere Ergebnisse: "Wir haben im Kernspintomogramm die Möglichkeit, einige Hirnstrukturen viel besser darzustellen. Man kann wesentliche Hirnanteile, nämlich den Hirnstamm im Computertomogramm überhaupt nicht beurteilen." In Kernspin-Untersuchungen an über 100 bewusstlosen Patienten fand das Team unter der Leitung von Firsching aber heraus, dass der Hirnstamm der Schlüssel zum Verständnis des Koma zu sein scheint. Er ist der Teil des Gehirns, der das Rückenmark mit dem Großhirn verbindet, sozusagen die Schnittstelle zwischen Körper und Kopf. Ist sie verletzt, nimmt der Körper eine Auszeit. "Wir glauben, dass die Verletzungen des Hirnstamms die Bewusstlosigkeit verursachen", erklärt Firsching. "Es scheint so zu sein, dass große Anteile des Großhirns fehlen können, und der Patient ist trotzdem nicht bewusstlos. Sehr kleine Veränderungen, Zerstörungen des Hirnstamms führen aber sehr wohl zur Bewusstlosigkeit."
Die Kernspintomographie erfasst allerdings nur dauerhafte Schäden. Feine Defekte im Nervengewebe und "Wackelkontakte" beim Übertragen der elektrischen Nervenimpulse können die Wissenschaftler auch mit diesem Gerät nicht sehen. Aber wenn der Hirnstamm erkennbar Schaden genommen hat, sind auch kleine, reversible Verletzungen da. Nur wenn sie ausheilen, wacht der Patient wieder auf. Firsching: "Wir können anhand unserer kernspintomographischen Befunde eine Einteilung der Schädel-Hirn-Verletzungen vornehmen und mit relativ großer Genauigkeit das Behandlungsergebnis vorhersagen." Auf die Therapie haben die neuen Erkenntnisse allerdings noch keinen Einfluss.
[Quelle: Jo Schilling]
Die Kernspintomographie erfasst allerdings nur dauerhafte Schäden. Feine Defekte im Nervengewebe und "Wackelkontakte" beim Übertragen der elektrischen Nervenimpulse können die Wissenschaftler auch mit diesem Gerät nicht sehen. Aber wenn der Hirnstamm erkennbar Schaden genommen hat, sind auch kleine, reversible Verletzungen da. Nur wenn sie ausheilen, wacht der Patient wieder auf. Firsching: "Wir können anhand unserer kernspintomographischen Befunde eine Einteilung der Schädel-Hirn-Verletzungen vornehmen und mit relativ großer Genauigkeit das Behandlungsergebnis vorhersagen." Auf die Therapie haben die neuen Erkenntnisse allerdings noch keinen Einfluss.
[Quelle: Jo Schilling]