"Sigrid, dein Blutzucker heute? 8.1! 8,1."
"Wir haben heute alle hoch ..."
"Gut, dann würde ich sagen: Los geht's!"
Nachdem alle ihren Blutzucker gemessen haben, startet die Diabetes-Sportgruppe mit ihrem Aufwärmprogramm. Die Gruppe gibt es mittlerweile über zwei Jahre. Sigrid Herzog war von Anfang an dabei. Damals hatte ihre Krankenkasse ihr dieses Programm vorgeschlagen. Denn sie leidet an der Zuckerkrankheit Diabetes Typ 2. Zuerst wollte die 72-Jährige gar nicht mitmachen:
"Und dann kam ein Anruf: Wie sieht es aus? Haben Sie sich denn durchringen können? Und da sag ich: Ne, gucken Sie doch mal aufs Geburtsdatum – da gibt es andere, die da sich betätigen können! Ne, das wäre doch gerade gut – und, na gut dachte ich: Willste mal gehen!"
Sport hatte sie zu dem Zeitpunkt schon lange nicht mehr gemacht – auch wenn sie wusste, dass es gut für sie wäre.
"Die Bequemlichkeit vielleicht, es war nichts in der Nähe, nichts Adäquates und – ein Anstoß war wirklich wichtig, um aktiv zu werden!"
Genau dieses Problem kennen viele, weiß Dr. Katharina Eckert. Sie arbeitet am Institut für Gesundheitssport und Public Health an der Universität Leipzig und begleitet die Diabetes-Sportgruppe wissenschaftlich. Um diese Menschen in Bewegung zu bringen, ist ein ganzheitlicher Ansatz wichtig.
"Das Konzept ist eigentlich – und unterscheidet sich daher auch von anderen Konzepten – dass wir neben dem reinen funktionellen Trainieren, auch Wissensaspekte und soziale oder emotionale Elemente mit in die Bewegungsprogramme integriert haben."
Es geht also nicht um den reinen Kraft- und Muskelaufbau. Die Teilnehmer sollen Spaß haben: Sie sollen verschiedenste Möglichkeiten kennenlernen, sich spielerisch in Bewegung zu halten. Und vor allem sollen sie verstehen, was das in ihrem Körper bewirkt.
"Wir sagen immer: Bewegung wirkt wie Insulin. Also dadurch, dass man Muskeln beansprucht, brauchen die mehr Zucker und dadurch wird mehr Zucker abgebaut im Körper. Das ist eigentlich genau der Effekt, den Insulin eigentlich auch hat. Also sehr vereinfacht jetzt ausgedrückt, aber deswegen ist für den Diabetes körperliche Aktivität wichtig."
Diese Effekte dann durch das Messen des Blutzuckers vor und nach dem Kurs auch direkt zu sehen, motiviert die Teilnehmer zusätzlich. Und auch die eigene Körperwahrnehmung zu schärfen, ist wichtig. Das betont Katrin Müller, Leiterin der Sportgruppe.
"Denn nur wenn die Teilnehmer der Sportgruppe eigentlich erfahren, was bewirkt die Übung bei mir, welchen Nutzen habe ich durch die Übung, was bringt mir das vielleicht auch Positives in Bezug auf meine Erkrankung. Nur so werden die ja, sag ich mal, auch selbstwirksamer, das auch zu Hause umzusetzen."
Denn Bewegung wirklich in den Alltag zu integrieren, bedeutet oft seinen Lebensstil zu verändern. Und das ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen funktioniert. Deshalb gibt es auch bei diesem Sportkurs immer noch Verbesserungsbedarf, so Eckert:
"Also, was wir festgestellt haben: Unsere Teilnehmer gehen aus den Bewegungsprogrammen raus und haben einen guten Vorsatz, das zu machen. Sie schaffen es aber nicht. Also ist es an uns, beziehungsweise auch an den Trainern sozusagen, Hilfestellungen zu geben für das danach – also in Form von Nachsorgeangeboten oder telefonischer Nachsorge."
Der Kurs müsste also noch individueller auf die Teilnehmer zugeschnitten sein. Eigentlich müssten persönliche Barrieren und Ziele mit jedem Einzelnen besprochen werden. Doch das ist in einem zehnwöchigen Programm – so wie die Krankenkassen es momentan vorsehen – nicht möglich.
Sigrid Herzog hat Glück: Ihre ursprüngliche Sportgruppe trifft sich im Verein REHASPORT Leipzig immer noch.
"Gut, dann haben wir es geschafft für heute. Jetzt messen wir zum Abschluss noch mal die Werte: Blutzuckerwert und auch die Herzfrequenz ..."
"5,5. Der Wert ist 5,5 von 8,1."
"Ja, sehr schön! Wie geht es dir am Ende Sigrid? Gut, gut! - Okay!"
"Wir haben heute alle hoch ..."
"Gut, dann würde ich sagen: Los geht's!"
Nachdem alle ihren Blutzucker gemessen haben, startet die Diabetes-Sportgruppe mit ihrem Aufwärmprogramm. Die Gruppe gibt es mittlerweile über zwei Jahre. Sigrid Herzog war von Anfang an dabei. Damals hatte ihre Krankenkasse ihr dieses Programm vorgeschlagen. Denn sie leidet an der Zuckerkrankheit Diabetes Typ 2. Zuerst wollte die 72-Jährige gar nicht mitmachen:
"Und dann kam ein Anruf: Wie sieht es aus? Haben Sie sich denn durchringen können? Und da sag ich: Ne, gucken Sie doch mal aufs Geburtsdatum – da gibt es andere, die da sich betätigen können! Ne, das wäre doch gerade gut – und, na gut dachte ich: Willste mal gehen!"
Sport hatte sie zu dem Zeitpunkt schon lange nicht mehr gemacht – auch wenn sie wusste, dass es gut für sie wäre.
"Die Bequemlichkeit vielleicht, es war nichts in der Nähe, nichts Adäquates und – ein Anstoß war wirklich wichtig, um aktiv zu werden!"
Genau dieses Problem kennen viele, weiß Dr. Katharina Eckert. Sie arbeitet am Institut für Gesundheitssport und Public Health an der Universität Leipzig und begleitet die Diabetes-Sportgruppe wissenschaftlich. Um diese Menschen in Bewegung zu bringen, ist ein ganzheitlicher Ansatz wichtig.
"Das Konzept ist eigentlich – und unterscheidet sich daher auch von anderen Konzepten – dass wir neben dem reinen funktionellen Trainieren, auch Wissensaspekte und soziale oder emotionale Elemente mit in die Bewegungsprogramme integriert haben."
Es geht also nicht um den reinen Kraft- und Muskelaufbau. Die Teilnehmer sollen Spaß haben: Sie sollen verschiedenste Möglichkeiten kennenlernen, sich spielerisch in Bewegung zu halten. Und vor allem sollen sie verstehen, was das in ihrem Körper bewirkt.
"Wir sagen immer: Bewegung wirkt wie Insulin. Also dadurch, dass man Muskeln beansprucht, brauchen die mehr Zucker und dadurch wird mehr Zucker abgebaut im Körper. Das ist eigentlich genau der Effekt, den Insulin eigentlich auch hat. Also sehr vereinfacht jetzt ausgedrückt, aber deswegen ist für den Diabetes körperliche Aktivität wichtig."
Diese Effekte dann durch das Messen des Blutzuckers vor und nach dem Kurs auch direkt zu sehen, motiviert die Teilnehmer zusätzlich. Und auch die eigene Körperwahrnehmung zu schärfen, ist wichtig. Das betont Katrin Müller, Leiterin der Sportgruppe.
"Denn nur wenn die Teilnehmer der Sportgruppe eigentlich erfahren, was bewirkt die Übung bei mir, welchen Nutzen habe ich durch die Übung, was bringt mir das vielleicht auch Positives in Bezug auf meine Erkrankung. Nur so werden die ja, sag ich mal, auch selbstwirksamer, das auch zu Hause umzusetzen."
Denn Bewegung wirklich in den Alltag zu integrieren, bedeutet oft seinen Lebensstil zu verändern. Und das ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen funktioniert. Deshalb gibt es auch bei diesem Sportkurs immer noch Verbesserungsbedarf, so Eckert:
"Also, was wir festgestellt haben: Unsere Teilnehmer gehen aus den Bewegungsprogrammen raus und haben einen guten Vorsatz, das zu machen. Sie schaffen es aber nicht. Also ist es an uns, beziehungsweise auch an den Trainern sozusagen, Hilfestellungen zu geben für das danach – also in Form von Nachsorgeangeboten oder telefonischer Nachsorge."
Der Kurs müsste also noch individueller auf die Teilnehmer zugeschnitten sein. Eigentlich müssten persönliche Barrieren und Ziele mit jedem Einzelnen besprochen werden. Doch das ist in einem zehnwöchigen Programm – so wie die Krankenkassen es momentan vorsehen – nicht möglich.
Sigrid Herzog hat Glück: Ihre ursprüngliche Sportgruppe trifft sich im Verein REHASPORT Leipzig immer noch.
"Gut, dann haben wir es geschafft für heute. Jetzt messen wir zum Abschluss noch mal die Werte: Blutzuckerwert und auch die Herzfrequenz ..."
"5,5. Der Wert ist 5,5 von 8,1."
"Ja, sehr schön! Wie geht es dir am Ende Sigrid? Gut, gut! - Okay!"