Würzburg
Denkmal für in der NS-Zeit deportierte jüdische Bevölkerung beschädigt

Ein Unbekannter hat in Würzburg die Gedenkstätte für die deportierten Juden beschädigt. Der Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Fellner, bezeichnete dies als Schande: "Wie hasserfüllt gegen Juden muss ein Mensch sein, der dieses Andenken an die Ermordeten schändet?"

    Koffer und Gepäckstücke auf Betonsockeln am "DenkOrt Deportationen" am Hauptbahnhof Würzburg
    "DenkOrt Deportationen" am Hauptbahnhof Würzburg (picture alliance / Zoonar / HGVorndran)
    Von den 2069 Menschen, die von Würzburg aus deportiert wurden, hätten gerade einmal 63 überlebt, sagte Fellner. Um Ihnen zu gedenken, wurde vor dem Würzburger Hauptbahnhof der "DenkOrt Deportationen 1941-1944" errichtet. Das Mahnmal besteht unter anderem aus mehreren Gepäckstücken, die auf Betonblöcken angebracht sind. Ein Teil eines Koffer wurde nach Polizeiangaben nun gewaltsam herausgebrochen.
    Ob es sich bei dem Vorfall um eine politisch motivierte Tat mit antisemitischem Hintergrund handelt, sei noch unklar, sagte ein Polizeisprecher. Der polizeiliche Staatsschutz übernahm die Ermittlungen.
    Diese Nachricht wurde am 05.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.