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Denksystem Afrika
Der senegalesische Philosoph Cheikh Moctar Ba

"Afrikanische Philosophie" heißt die Vorlesungsreihe, die Professor Cheikh Moctar Ba an der Universität von Dakar anbietet. "Afrika verfügt über ein Denksystem, das in sich schlüssig und gut begründet, stringent und logisch ist, selbst wenn es sich westlichen Denkstrukturen nicht sofort erschließt", ist der hochgewachsene Mann überzeugt.

Von Michael Magercord | 30.03.2014
    Die Ansicht von Dakar auf das "Monument de la Renaissance Africaine".
    Der Professor Cheikh Moctar Ba will das Denken Afrikas auch dem Westen zugänglich machen. (picture alliance / dpa / Nic Bothma)
    Wegen der vermeintlichen Schwächen einer oralen Kultur scheuen sich viele afrikanische Denker der älteren Generation, die ihre Schul- und Ausbildung noch im kolonialen Afrika erfuhren, vor einer Auseinandersetzung mit westlichen Philosophien. Sie ziehen sich auf die Existenz einer völlig eigenständigen Ethno-Philosophie zurück, die sich gar nicht mit westlichem Denken vergleichen ließe. Dabei will es der 43-jährige Cheikh Moctar Ba, der zuvor in Frankreich und Québec studiert und gelehrt hat, nicht belassen. Er will das Denken Afrikas auch dem Westen zugänglich machen: "Denn es wäre ein Verlust für die Menschen im Westen, wenn das Positive am Denken und Wissen eines ganzen Teils der Menschheit einfach beiseite geschoben würde".
    Manuskripte zum Download und Nachlesen: