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Depressionen bei Jugendlichen
"Mädchen sind deutlich häufiger betroffen als Jungen"

Etwa jeder zwölfte Jugendliche in Deutschland leidet laut einer neuen Stduie unter depressiven Symptomen. Eine problematische Nutzung sozialer Medien spiele dabei eine Rolle, sagte der Psychologe Lutz Wartberg im Dlf. Auch ein negatives Körperbild könne zu Depressionen führen.

Lutz Wartberg im Gespräch mit Christian Floto |
    Ein Mädchen sitzt in seinem Zimmer auf dem Boden und macht Selfies.
    Der Studie zufolge gibt es einen Zusammenhang zwischen problematischer Social-Media-Nutzung und Depression (imago / Felix Jason)
    Mädchen seien öfter depressiv als Jungen - und ältere Jugendliche eher als jüngere, sagte der Hauptautor der Studie, Lutz Wartberg, im Dlf. Er ist Professor für Gesundheitspsychologie an der Medical School Hamburg. Befragt wurden rund 1.000 zwölf- bis 17-jährige Jugendliche.
    Die letzten Zahlen für Deutschland seien mehr als zehn Jahre alt gewesen. Deshalb stelle die neue Studie eine Bestandsaufnahme dar, so Wartberg. Überraschend seien die Ergebnisse aber nicht. Eine Depression zeige sich in Symptomen wie zum Beispiel Niedergeschlagenheit oder eine reduzierte Fähigkeit, Freude zu empfinden.
    "Kontrollverlust" in den sozialen Medien
    "Mädchen sind deutlich häufiger betroffen als Jungen", sagte der Forscher. Jedes neunte Mädchen sei betroffen, aber nur jeder 20. Junge. Demnach traten depressive Symptome häufiger in Verbindung mit bestimmten anderen Faktoren auf: etwa einem negativen Körperbild oder einem problematischen Gebrauch sozialer Medien wie Instagram oder Facebook.
    Eine problematische Nutzung von sozialen Medien sieht der Forscher, wenn ein "Kontrollverlust" stattfinde, wenn Schulleistungen nachlassen oder soziale Beziehungen an Bedeutung verlieren. Bei der Prävention zum Beispiel an Schulen solle stärker über die Themen Körperbild und soziale Medien gesprochen werden, regte Wartberg an.