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Der Astronom Martin Mayer
Der gute Geist von Violau

Unter Sternfreunden haben der Name Martin Mayer und der Ort Violau einen geradezu magischen Klang. Der engagierte und charismatische Amateurastronom hat es wie kaum ein anderer verstanden, Menschen die Faszination des Himmels nahezubringen.

Von Dirk Lorenzen |
    Martin Mayer zwischen den Teleskopen seiner Sternwarte.
    Martin Mayer zwischen den Teleskopen seiner Sternwarte. (Daniel Fischer/Skyweek)
    Jahrzehntelang leitete Martin Mayer das Bruder-Klaus-Landschulheim in Violau westlich von Augsburg. Er hat es mit viel Aufwand um eine Sternwarte erweitert – und dort zahllosen Menschen aus allen Alters- und Bevölkerungsgruppen die Wunder des Weltalls gezeigt. Legendär sind die jährlichen Planetentagungen, zu denen sich die Amateurbeobachter in Violau einfanden – stets inspiriert vom ebenso begeisterten wie begeisternden Martin Mayer.
    Nachdem er aus Altersgründen die Heimleitung abgegeben hatte, baute er gemeinsam mit seiner Frau Ottilie im nahen Streitheim eine zweite exzellent ausgestattete Sternwarte. Sie wurde am 11. August 1999 eingeweiht, dem Tag der totalen Sonnenfinsternis in Süddeutschland. Vor zwei Jahren kam noch ein kleines Planetarium hinzu. In Streitheim befindet sich auch eine Kamera des DLR-Feuerkugelnetzes. Sie hat die entscheidende Aufnahme zum Auffinden des Neuschwanstein-Meteoriten im Jahr 2002 gemacht.
    Für seinen unermüdlichen Einsatz für die Popularisierung der Himmelskunde wurde Martin Mayer sogar von der Internationalen Astronomischen Union geehrt. Der Asteroid 3559 heißt ihm zu Ehren Violaumayer. Martin Mayer, einer der großen Amateurastronomen unserer Zeit, ist im vergangenen November im Alter von 84 Jahren gestorben.