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Der Bassist Gottlob Frick
Nachtschwarze Stimme

Entdeckt hatte den Sänger der Dirigent Karl Böhm. Er engagierte Gottlob Frick 1939 an die Dresdner Staatsoper. Die große Weltkarriere begann dann nach dem Zweiten Weltkrieg und führte den Bassisten bis zu den Bayreuther Festspielen, wo er ebenso wie in Berlin und Wien sehr geschätzt wurde.

Von Jürgen Gauert |
    Der Bassist Gottlob Frick als König Heinrich (r) 1964 in Wagners 'Lohengrin'
    Großer Wagner-Interpret: Gottlob Frick (r) als König in Wagners 'Lohengrin' (picture alliance / dpa / Klaus Heirler)
    Gottlob Frick (1906 - 1994) besaß eine weich getönte Bassstimme mit sonoren Tönen in der Tiefe und einer mächtig expandierenden Höhe, verbunden mit einer dramatischen Ausdrucksintensität. Bereits sein Debüt 1934 am Landestheater von Coburg in Richard Wagners Musikdrama "Der fliegende Holländer" in der Partie des Daland wies auf seine Eignung für das Wagnerfach hin und Hunding, Hagen und Gurnemanz gehörten zu seinen Glanzrollen. Darüber hinaus war der Sänger auch in seinem weiteren Repertoire bis in die 1970er Jahre stimmgewaltig präsent, etwa als Osmin in Wolfgang Amadeus Mozarts Oper "Die Entführung aus dem Serail". Auch die Buffo-Partien der italienischen Oper interpretierte er mit stilistischem Einfühlungsvermögen und war darüber hinaus ebenso ein gefragter Oratoriensänger.