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Der Bluff des Rächers

Die Polizei in Uruguay meldete am 6. März 1965 einen Leichenfund in einer Villa am Rande von Montevideo. Der Tote ist Herbert Cukurs, bis dahin ist sein Name nur wenigen bekannt. Er war, soviel steht fest, ein Handlanger der Nationalsozialisten in Lettland. Ein Kommando des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad will Cukurs am 23. Februar 1965 liquidiert haben, nachdem ihn ein Mann mit dem Pseudonym Anton Künzle, getarnt als Nazi, von Brasilien nach Montevideo gelockt hatte.

Von Gaby Weber |
    Cukurs wurde von diesem Todeskommando, das sich 'Diejenigen, die niemals vergessen' nannte, vorgeworfen, als 'Henker von Riga' am Tod von mehr als 30.000 Juden beteiligt gewesen zu sein.
    1999 erschien dann auch auf deutsch ein Buch (Der Tod des Henkers von Riga), das die Mossad-Aktion genau beschreibt, aber die Identität des Kommandos nicht lüftet. Auch will sich der Verlag zu den Urhebern des Textes nicht äussern.

    War Herbert Cukurs tatsächlich der Henker von Riga und war seine Liquidierung wirklich eine Vergeltung für zur Nazizeit begangene Morde? Gaby Weber hat in Uruguay, Brasilien, Lettland und Deutschland die Geschichte Cukurs und seines gewaltsamen Todes recherchiert.