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Der Dirigent Arturo Toscanini
Der Unbeugsame

Den einen ist er ein akribischer, steriler Techniker, der in falscher Texttreue die Noten, meist in zu schnellen Tempi, eins zu eins umsetzt und in den Proben cholerisch und von seinen Musikern gefürchtet herumwütet. Für andere ist er der größte Interpret, der je gelebt hat, der Prototyp des modernen Dirigenten: Arturo Toscanini.

Von Herbert Haffner |
    Der Dirigent Arturo Toscanini (1867-1957) beim Eröffnungskonzert nach dem Wiederaufbau der Mailänder Scala am 11.05.1946. (c) dpa - Report
    Kompromissloser Maestro: Arturo Toscanini (dpa)
    Die Sendung möchte den Weg des 1867 geborenen Schneidersohnes aus Parma aufzeigen, vom Cellisten einer italienischen Operntruppe über die Mailänder Scala, die Met, Bayreuth und Salzburg bis in die Radio City Music Hall nach New York. Dabei kommt auch der Dirigent Michael Gielen zu Wort, der sich intensiv mit Toscanini beschäftigt hat.
    Musikalisch und politisch unbeugsam
    Es wird aber nicht nur vom großen Musiker die Rede sein, sondern auch vom Menschen hinter dem Mythos, dem politisch Unbeugsamen, der Mussolini und Hitler die Stirn bietet und auch in den USA sein politisches Engagement nicht verliert. Mit Hilfe spannender Archivaufnahmen wird manches Vorurteil abgebaut, etwa das - von seiner Plattenfirma noch geförderte - des bloßen "Partiturvollstreckers". Es erklingen auch Ausschnitte aus seinem schicksalhaften letzten Konzert und es wird erörtert, was von ihm, der 1957 kurz vor seinem neunzigsten Geburtstag starb, heute musikalisch geblieben ist.