![Schwarz-Weiß-Foto mit dem Dirigenten (Oberkörper, Profil), er trägt ein weißes Hemd mit Hosenträgern und kurze graue Haare, den Taktstock hält er in der rechten Hand Schwarz-Weiß-Foto mit dem Dirigenten (Oberkörper, Profil), er trägt ein weißes Hemd mit Hosenträgern und kurze graue Haare, den Taktstock hält er in der rechten Hand](https://bilder.deutschlandfunk.de/FI/LE/_6/8d/FILE_68d08796b7829767201fc397aff423ee/imago0087775216h-jpg-100-1920x1080.jpg)
"Kna" hat ihn das Publikum meist liebevoll genannt. Hans Knappertsbusch zählte zu den großen, verehrten Dirigenten des 20. Jahrhunderts mit außergewöhnlicher Ausstrahlung. Legendär sind seine wenigen Proben, auch seine zuweilen sehr langsamen Tempi, die aber stets prall mit musikalischem Ausdruck gefüllt sind.
Hinzu kommen immer wieder derbe Äußerungen, die auch vor Beschimpfungen der Nazi-Machthaber nicht Halt machen, so dass er beim braunen Regime wegen Unbotmäßigkeiten in Ungnade fällt, 1936 mit einem zeitweisen Berufsverbot belegt wird.
Doch letztlich kann man auf den hünenhaften, blauäugigen "rassisch unbedenklichen", wichtigen Wagner-Dirigenten nicht verzichten, der bereit ist, Tourneen in von Deutschland besetzte Länder zu unternehmen und sogar zweimal an Hitlers Geburtstag zu dirigieren.
So wird er nach dem Krieg noch einmal mit Berufsverbot belegt – allerdings von den Alliierten, was jedoch 1947 als "bedauerliches Missverständnis" widerrufen wird. 1951 kann Knappertsbusch die Bayreuther Festspiele wiedereröffnen, er dirigiert dort, mit einer Ausnahme, jährlich bis zu seinem Tod 1965.