Regelmäßige Zuschauer der Live-Übertragung von der "Last Night of the Proms" aus der Royal Albert Hall in London kennen die Zeremonie, in der seine Büste mit einem Lorbeerkranz geschmückt wird. Sir Henry Wood wird gerne als der "Vater der Promenadenkonzerte" verehrt.
Mit vierzehn gab Wood schon beachtete Orgelkonzerte, aber nach seiner Ausbildung an der Royal Academy war er zunächst Kapellmeister einer Opern-Kompanie. Schließlich verpflichtete der Impresario und Manager der Queen's Hall, Robert Newman, den 27-Jährigen für seine Reihe von Sommer-Promenadenkonzerten, die dann nach den verheerenden Bombenangriffen ab 1941 in der Royal Albert Hall stattfanden.
Wood dirigierte die Konzerte mit einem Repertoire aus klassischen und populären Werken zu günstigen Eintrittspreisen fast ein halbes Jahrhundert lang. Für weltweite Verpflichtungen hatte Wood allerdings wenig Sinn. So lehnte er es auch ab, Chef in New York oder Boston zu werden. Dafür ist er, wie es die Zeitung "The Times" einmal formulierte, "der Mann, der mehr für die englische Musik getan hat als jeder andere".
Schon früh arbeitete Wood für die Schallplatte. Seine Aufnahme-Karriere begann 1908 doch seine Einspielungen gerieten weitgehend in Vergessenheit. Umso wichtiger ist es, dass sie wieder aus den Archiven hervor geholt werden. Und für manche mag es überraschend sein, dass Wood auch, zuweilen unter dem Pseudonym Paul Klenovsky, komponiert und arrangiert hat.