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Der Dirigent und Chorleiter Jürgen Jürgens
Leidenschaft für Monteverdi und die Moderne

Er gehört zu den Pionieren der Alte-Musik-Bewegung: Fast vier Jahrzehnte widmete sich Jürgen Jürgens zusammen mit dem Monteverdi-Chor Hamburg einer adäquaten Wiederbelebung der Musik aus Renaissance und Barock. Allerdings ging seine musikalische Leidenschaft noch darüber hinaus und reichte über die Romantik bis zur Moderne.

    Der italienische Komponist Claudio Monteverdi in einer zeitgenössischen Darstellung
    Ihm galt Jürgens Engagement: Claudio Monteverdi (picture-alliance / dpa )
    1955, als Jürgens seinen Chor gründete, war die Beschäftigung mit Barockmusik durchaus noch keine Selbstverständlichkeit. Nicht einmal der Name des berühmten Claudio Monteverdi, auf den sich Jürgens und sein Ensemble beriefen, kam damals Musikkennern und -liebhabern so selbstverständlich über die Lippen wie heute. Im Oktober dieses Jahres wäre der Dirigent 90 Jahre alt geworden. Die Sendung nimmt das zum Anlass, einen Blick auf sein vielfältiges Lebenswerk zu werfen. Ohne Zweifel war Monteverdi einer seiner wichtigen Wegbegleiter. Aber genauso widmete sich Jürgens auch den Werken des Spätbarock, allen voran natürlich denen von Johann Sebastian Bach. Er verlieh mit seinem flexiblen, sozusagen barocken Stimmideal auch den Chorwerken der Romantik neuen Glanz. Dazu kamen immer wieder Ausflüge in die Moderne, wie die Beschäftigung mit dem Vokalwerk von Luigi Dallapiccola.