![In dem Film "Walzerkrieg" geht es um die Konkurrenz von Joseph Lanner und Johann Strauss. Szenen-Foto in Schwarz-Weiß mit Willy Fritsch als Johann Strauß, der der verliebten Königin Victoria von England (Hanna Waag) das Walzertanzen beibringt. Beide tragen Kostüme der Zeit. In dem Film "Walzerkrieg" geht es um die Konkurrenz von Joseph Lanner und Johann Strauss. Szenen-Foto in Schwarz-Weiß mit Willy Fritsch als Johann Strauß, der der verliebten Königin Victoria von England (Hanna Waag) das Walzertanzen beibringt. Beide tragen Kostüme der Zeit.](https://bilder.deutschlandfunk.de/FI/LE/_f/ad/FILE_fad60ceba79c4319cfc6dae21d48b9a4/imago0061621350h-walzerkrieg-jpg-100-1920x1080.jpg)
Nach seinem Kompositionsstudium bei Franz Schreker begann der junge Österreicher Alois Melichar in Berlin seine Karriere als Dirigent bei den Berliner Philharmonikern und bei der Deutschen Grammophon Gesellschaft. Im Nationalsozialismus tauschte er den Taktstock immer öfter mit dem Bleistift und komponierte ab 1933 etliche Filmmusiken für die UFA.
Seine Mischung aus Bearbeitungen von Originalwerken von Strauß und Lanner, sowie eigenen Stücken begeisterten Kritiker und Publikum in ganz Europa. Bis 1944 schrieb Melichar die Musik zu rund 35 Filmen.
Diesem Metier blieb Melichar auch nach 1945 treu, während er als Dirigent zunehmend nur noch Operetten und Unterhaltungsmusik aufführte. Aufsehen erregte der notorische Spätromantiker mit polemischen Schriften gegen Schönberg und die Avantgarde.
So bezeichnete Melichar 1960 in dem Buch "Schönberg und die Folgen" dessen Zwölftontechnik als Irrweg, der dem musikalischen Verständnis unzugänglich bliebe. Auch vor seiner eigenen Zunft machte er nicht halt und verurteilte in seiner letzten Schrift "Der vollkommene Dirigent" viele Kollegen, die angeblich nur der Mode des Zeitgeistes hinterherlaufen würden.
Kurz vor seinem 80. Geburtstag, am 18. April 1976 verstarb Melichar in München.