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Der Dirigent und Komponist Hans Zender
Jenseits des Mainstreams

Für Hans Zender waren Leben und Werk nie zu trennen. In nicht nachlassender Neugierde ging er dem Wesen des Hörens nach. Als universell gebildete Musikerpersönlichkeit prägte er Jahrzehnte lang als Komponist, Dirigent und Musikphilosoph die Moderne.

Am Mikrofon: Norbert Hornig |
    Der Dirigent Hans Zender dirigiert mit dem Taktstock in der rechten Hand, er trägt einen Frack mit weißem Hemd und weißer Fliege, er hat weißes, zurückgekämmtes Haar und trägt eine helle Brille.
    Der deutsche Dirigent Hans Zender im Februar 2001 in Köln. Er hat sich sowohl als Komponist als auch als Interpret einen Namen gemacht. (dpa / Hermann Wöstmann)
    Aus seiner Vorliebe für Schubert machte er keinen Hehl, setzte aber auch wichtige Akzente im Bereich der Neuen Musik. Schon mit 14 Jahren nahm Hans Zender erstmals an den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik teil. Später machte er sich nicht nur als Komponist einen Namen, sondern wurde als Dirigent auch zum Vorkämpfer für das Werk seiner Zeitgenossen, wie Giacinto Scelsi und Bernd Alois Zimmermann.
    Das Ensemble Modern zählt ihn zu seinen Gründervätern. In experimentierfreudigen Programmen brachte er auch beim Orchester des Saarländischen Rundfunks und des SWR Moderne und Klassik zusammen.
    Hans Zender ist vor einem Jahr, am 23. Oktober 2019, an seinem Wohnort Meersburg am Bodensee gestorben.