Denn wenn es dunkel genug geworden ist, ist nicht nur die helle Sichel zu erkennen, sondern auch die übrige Mondscheibe. Sie zeigt sich in einem matten, aschgrauen Licht. Das ist der Erdschein auf dem Mond.
Vom Mond aus betrachtet erscheint auch die Erde in Phasen – wobei die genau entgegengesetzt zu unseren Mondphasen verlaufen. Bei Neumond ist eine Vollerde zu sehen, bei Vollmond eine Neuerde. Wir sehen derzeit eine dünne Sichel am Firmament. Daher steht eine noch fast voll beleuchtete Erde am Mondhimmel.
Bei uns sind Vollmond-Nächte nicht sehr dunkel – genauso taucht die fast volle Erde den dunklen Teil des Mondes in recht helles Licht.
Daher ist heute und morgen die volle Mondscheibe zu sehen: die helle dünne Sichel und das matte Leuchten der von der Erde in silbriges Licht getauchten Gegenden. Im Teleskop sind im Erdschein sogar die Mondmeere und auffälligsten Krater schemenhaft zu erkennen.
Spätestens übermorgen dürfte es mit dem aschgrauen Licht vorbei sein. Das liegt zum einen daran, dass die Mondsichel immer dicker wird und ihre Umgebung mehr und mehr überstrahlt.
Zum anderen nimmt die Erdphase auf dem Mond ab und es gelangt immer weniger von der Erde reflektiertes Sonnenlicht in die dunklen Bereiche. Heute und morgen aber steht noch eine "volle" Mondsichel am abendlichen Westhimmel.