"Auf unserem Weg zum Frieden werden in den nächsten Wochen schwierige Entscheidungen auf uns zu kommen: Neben dem Frieden geht es auch um die Zukunft der Palästinenser. Dabei müssen Sie und das amerikanische Volk uns weiter unterstützen. Ich will die Gelegenheit nutzen, allen Amerikanern, die sich um das Schicksal der Völker im Nahen Osten verdient gemacht haben, zu danken."
Als der ägyptische Präsident Muhammed Anwar As Sadat am 17. September 1978 in Camp David vor die Presse trat, war er voll des Lobes für die USA und ihren Präsidenten. Der israelische Premierminister Menachem Begin nannte das zweiwöchige Treffen schlicht "die Jimmy Carter Konferenz". Auf seinem Landsitz in Camp David hatte der US-amerikanische Präsident die beiden verfeindeten Seiten dazu gebracht, die Grundlage für den ersten Friedensvertrag zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn zu schaffen.
Das als Camp-David-Abkommen bekannte Ergebnis bestand aus zwei Rahmenvereinbarungen: Die eine sah eine dauerhafte Lösung des Nahostkonflikts unter Einbeziehung der Palästinenser vor, die andere den Rückzug Israels von der Sinai-Halbinsel und einen Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten. Beide Staaten waren von ihren Maximalforderungen abgewichen, so der Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik, Volker Perthes.
"Israel hat selbstverständlich im Camp-David-Abkommen die territorialen Zugeständnisse gemacht, es hat sich zurückgezogen aus dem Sinai. Ägypten hat politische Zugeständnisse gemacht, es hat Frieden gemacht mit dem von der gesamten Arabischen Liga zum Feind erklärten Israel und es hat dafür einen politischen Preis zahlen müssen, nämlich einen für einige Jahre anhaltenden Boykott eines großen Teils der anderen Mitgliedstaaten der Arabischen Liga."
Sadat zahlte auch persönlich einen hohen Preis. Drei Monate nach Camp David erhielt der ägyptische Präsident - zusammen mit Menachem Begin - den Friedensnobelpreis, zwei Jahre später wurde er von einem islamistischen Fanatiker erschossen. 15 Jahre danach ereilte den israelischen Ministerpräsidenten Jitzak Rabin ein ähnliches Schicksal: Auch er wurde wegen seiner Versöhnungsbereitschaft mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet und dann von einem religiösen Fanatiker "aus den eigenen Reihen" ermordet. Schon 1978 war die israelische Freude über das Camp-David-Abkommen nicht ungetrübt.
"Am heftigsten diskutiert wird zur Zeit die Siedlungsfrage, die noch den Friedensvertrag mit Ägypten blockiert und auch bei den Verhandlungen über die Zukunft der Westbank und des Gazastreifens eine wesentliche Rolle spielen wird. Eine grundsätzliche Entscheidung wird nächste Woche im Parlament in Jerusalem fallen, wenn die Knesset-Abgeordneten darüber abzustimmen haben, ob Israel die Siedlungen im Sinai aufgeben soll oder nicht."
Israelische Truppen waren im Sechs-Tage-Krieg 1967 im Sinai einmarschiert und hatten den von Ägypten verwalteten Gazastreifen sowie das von Jordanien annektierte Westjordanland besetzt. Wenig später begannen nationalreligiöse Juden mit dem Bau von Siedlungen in den besetzten Gebieten und machten damit deutlich, dass sie nicht gewillt waren, das Land zurückzugeben. Erst der Yom-Kippur-Krieg von 1973, bei dem die arabischen Armeen anfangs Erfolge erzielten, führte zu einem Stimmungswandel in Israel.
"Hier begann ein Umdenken in Israel, gerade auch bei den Militärs, dass man nicht alles eroberte Territorium langfristig wird behalten können, sondern dass es besser ist, über Territorium zu verhandeln und Territorium im Zweifelsfall auch zurückzugeben, wenn man dafür Friedensverträge bekommt mit den Nachbarn."
Am 26. März 1979, ein halbes Jahr nach Camp David, unterzeichneten Israel und Ägypten in Washington den Friedensvertrag. 1982 wurden die letzten jüdischen Siedlungen geräumt und der Sinai endgültig an Ägypten zurückgegeben. Ein Teil des Camp-David-Abkommens wurde damit umgesetzt. Der zweite Teil des Abkommens wartet dagegen immer noch auf seine Umsetzung.
"Wenn wir uns heute anschauen, was im Camp David-Abkommen steht über eine palästinensische Autonomie, dann liest sich das besser als das, was wir in der Praxis heute in den palästinensischen Gebieten realisiert haben. Man kann also sagen, es ist damals eine Chance vertan worden auf der Grundlage der Camp-David-Abkommens dann bilaterale israelisch-palästinensische Gespräche 1979 schon durchzuführen und eine Autonomieregelung, aus der eine Eigenstaatlichkeit der Palästinenser hätte hervorgehen können, auf den Weg zu bringen."
Als der ägyptische Präsident Muhammed Anwar As Sadat am 17. September 1978 in Camp David vor die Presse trat, war er voll des Lobes für die USA und ihren Präsidenten. Der israelische Premierminister Menachem Begin nannte das zweiwöchige Treffen schlicht "die Jimmy Carter Konferenz". Auf seinem Landsitz in Camp David hatte der US-amerikanische Präsident die beiden verfeindeten Seiten dazu gebracht, die Grundlage für den ersten Friedensvertrag zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn zu schaffen.
Das als Camp-David-Abkommen bekannte Ergebnis bestand aus zwei Rahmenvereinbarungen: Die eine sah eine dauerhafte Lösung des Nahostkonflikts unter Einbeziehung der Palästinenser vor, die andere den Rückzug Israels von der Sinai-Halbinsel und einen Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten. Beide Staaten waren von ihren Maximalforderungen abgewichen, so der Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik, Volker Perthes.
"Israel hat selbstverständlich im Camp-David-Abkommen die territorialen Zugeständnisse gemacht, es hat sich zurückgezogen aus dem Sinai. Ägypten hat politische Zugeständnisse gemacht, es hat Frieden gemacht mit dem von der gesamten Arabischen Liga zum Feind erklärten Israel und es hat dafür einen politischen Preis zahlen müssen, nämlich einen für einige Jahre anhaltenden Boykott eines großen Teils der anderen Mitgliedstaaten der Arabischen Liga."
Sadat zahlte auch persönlich einen hohen Preis. Drei Monate nach Camp David erhielt der ägyptische Präsident - zusammen mit Menachem Begin - den Friedensnobelpreis, zwei Jahre später wurde er von einem islamistischen Fanatiker erschossen. 15 Jahre danach ereilte den israelischen Ministerpräsidenten Jitzak Rabin ein ähnliches Schicksal: Auch er wurde wegen seiner Versöhnungsbereitschaft mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet und dann von einem religiösen Fanatiker "aus den eigenen Reihen" ermordet. Schon 1978 war die israelische Freude über das Camp-David-Abkommen nicht ungetrübt.
"Am heftigsten diskutiert wird zur Zeit die Siedlungsfrage, die noch den Friedensvertrag mit Ägypten blockiert und auch bei den Verhandlungen über die Zukunft der Westbank und des Gazastreifens eine wesentliche Rolle spielen wird. Eine grundsätzliche Entscheidung wird nächste Woche im Parlament in Jerusalem fallen, wenn die Knesset-Abgeordneten darüber abzustimmen haben, ob Israel die Siedlungen im Sinai aufgeben soll oder nicht."
Israelische Truppen waren im Sechs-Tage-Krieg 1967 im Sinai einmarschiert und hatten den von Ägypten verwalteten Gazastreifen sowie das von Jordanien annektierte Westjordanland besetzt. Wenig später begannen nationalreligiöse Juden mit dem Bau von Siedlungen in den besetzten Gebieten und machten damit deutlich, dass sie nicht gewillt waren, das Land zurückzugeben. Erst der Yom-Kippur-Krieg von 1973, bei dem die arabischen Armeen anfangs Erfolge erzielten, führte zu einem Stimmungswandel in Israel.
"Hier begann ein Umdenken in Israel, gerade auch bei den Militärs, dass man nicht alles eroberte Territorium langfristig wird behalten können, sondern dass es besser ist, über Territorium zu verhandeln und Territorium im Zweifelsfall auch zurückzugeben, wenn man dafür Friedensverträge bekommt mit den Nachbarn."
Am 26. März 1979, ein halbes Jahr nach Camp David, unterzeichneten Israel und Ägypten in Washington den Friedensvertrag. 1982 wurden die letzten jüdischen Siedlungen geräumt und der Sinai endgültig an Ägypten zurückgegeben. Ein Teil des Camp-David-Abkommens wurde damit umgesetzt. Der zweite Teil des Abkommens wartet dagegen immer noch auf seine Umsetzung.
"Wenn wir uns heute anschauen, was im Camp David-Abkommen steht über eine palästinensische Autonomie, dann liest sich das besser als das, was wir in der Praxis heute in den palästinensischen Gebieten realisiert haben. Man kann also sagen, es ist damals eine Chance vertan worden auf der Grundlage der Camp-David-Abkommens dann bilaterale israelisch-palästinensische Gespräche 1979 schon durchzuführen und eine Autonomieregelung, aus der eine Eigenstaatlichkeit der Palästinenser hätte hervorgehen können, auf den Weg zu bringen."