Der Einmarsch irakischer Truppen in die iranische Erdölprovinz Khuzestan begann am Nachmittag des 22. September 1980. Gleichzeitig bombardierten irakische Flugzeuge Teheran. Radio Bagdad verbreitete unterdessen die offiziellen Kriegsziele.
"Anerkennung der irakischen Hoheitsrechte an der Grenze zu Iran. Wiederherstellung der Souveränität und der legitimen Rechte Iraks im Gebiet des Schatt al-Arab. Verzicht Irans auf die Einmischung in die inneren Angelegenheiten Iraks und anderer arabischer Länder."
Der irakisch-iranische Krieg dauerte acht Jahre, die längste und blutigste Auseinandersetzung, die je zwischen zwei Entwicklungsländern geführt wurde. Es war aber kein Stellvertreterkrieg zwischen den Großmächten, eine Ausnahme in jener Zeit. Der amerikanische Präsident Jimmy Carter erklärte im Oktober 1980:
"Wir werden unsere Position der Neutralität im Iran-Irak-Krieg aufrechterhalten. Wir haben keine Pläne, irgendwelches Kriegsgerät an Iran zu verkaufen."
Es war eine Übergangszeit in der Geschichte der amerikanischen Einflussnahme im Mittleren Osten. Bis zur iranischen Revolution 1979 hatten die USA das Schah-Regime massiv mit Panzern, Kampfflugzeugen und Hubschraubern aufgerüstet. Jetzt, Ende 1980, waren Präsident Carter die Hände gebunden. Noch befanden sich US-Diplomaten als Geiseln in der amerikanischen Botschaft in Teheran. Erst Jahre später entschied sich die amerikanische Regierung - wie übrigens auch die Sowjetunion -, Saddam Hussein als Vorkämpfer gegen die islamische Revolution in Iran zu unterstützen.
Zunächst ging es ums Öl und die Kontrolle des strategisch so wichtigen Schatt al-Arab. Seit der Zeit der Osmanen lag die Grenze zu Persien auf der iranischen Uferseite. Erst 1975 hatte der Irak unter Druck einer neuen Grenzziehung in der Mitte des Flusses zugestimmt. Am Vorabend seines Angriffes kündigte Saddam Hussein diesen Vertrag auf. Beide Kriegsparteien stilisierten den Ersten Golfkrieg als Kampf zwischen Sunniten und Schiiten hoch, zwischen Arabern und Persern. Und letztlich befeuerte auch die persönliche Rivalität zwischen Saddam Hussein und Ayatollah Khomeini den Konflikt. Saddam verhöhnte Khomeini im Magazin "Der Spiegel" als:
"Hanswurst, der mit dem Islam nichts gemein hat, ein Schah im Turban. ( ... ) Khomeini ist vom Wahnsinn befallen und spielt mit dem Heiligen Buch wie Kinder mit Bällen."
Ayatollah Khomeini antwortete in seiner ihm eigenen ruhigen Art:
"Ich sage zu Saddam: Ich kenne nur einen Weg für Dich: Selbstmord. Wie Hitler: Nachdem er den Krieg verloren hatte, beging er Selbstmord. Mach es genauso wie Hitler. Wenn Du ein Mann bist, dann bring dich um!"
Irakische Militärstrategen rechneten zu Beginn des Krieges mit einer Operation von nur zwei Wochen. Doch Khomeini schickte Massen von hoch motivierten Kämpfern an die Front, die sich den Angreifern als Märtyrer entgegen warfen. Nach zwei Jahren wendete sich das Blatt, Stück für Stück eroberten die Iraner ab 1982 verlorenes Territorium zurück. Die Rolle des Kriegstreibers lag nun auf Seiten Irans, denn der Kampf gegen den Irak einte das iranische Volk und verhalf damit der islamischen Revolution im Inneren zum endgültigen Durchbruch.
"Der Weg nach Jerusalem führt über Bagdad!"
... lautete die Losung der fanatisch kämpfenden Revolutionsgarden. Khomeini glaubte zu dieser Zeit, die islamische Revolution in die Nachbarländer exportieren zu können. Noch sechs Jahre tobte ein erbitterter Stellungskampf. Erst im Sommer 1988 akzeptierten beide Länder einen Waffenstillstand. Der Status quo ante war wieder hergestellt. Iran war international weitgehend isoliert. Der Irak, bis zum Schluss von den Großmächten protegiert, verkaufte den Waffenstillstand als Sieg.
Beide Länder hatten hunderttausende Tote zu beklagen. Die Kriegsschäden gingen in die hunderte Milliarden Dollar. Während es um den Iran nach dem Tod Khomeinis 1989 zunächst etwas ruhiger wurde, plante Saddam Hussein bereits sein nächstes Schurkenstück: Im August 1990 überfielen irakische Truppen Kuwait. Von gewaltigen Kriegsschulden geplagt, schien für Saddam die Lösung aller Probleme, den ölreichen Nachbarn einfach einzuverleiben. Doch auch diesmal hatte er sich verkalkuliert.
"Anerkennung der irakischen Hoheitsrechte an der Grenze zu Iran. Wiederherstellung der Souveränität und der legitimen Rechte Iraks im Gebiet des Schatt al-Arab. Verzicht Irans auf die Einmischung in die inneren Angelegenheiten Iraks und anderer arabischer Länder."
Der irakisch-iranische Krieg dauerte acht Jahre, die längste und blutigste Auseinandersetzung, die je zwischen zwei Entwicklungsländern geführt wurde. Es war aber kein Stellvertreterkrieg zwischen den Großmächten, eine Ausnahme in jener Zeit. Der amerikanische Präsident Jimmy Carter erklärte im Oktober 1980:
"Wir werden unsere Position der Neutralität im Iran-Irak-Krieg aufrechterhalten. Wir haben keine Pläne, irgendwelches Kriegsgerät an Iran zu verkaufen."
Es war eine Übergangszeit in der Geschichte der amerikanischen Einflussnahme im Mittleren Osten. Bis zur iranischen Revolution 1979 hatten die USA das Schah-Regime massiv mit Panzern, Kampfflugzeugen und Hubschraubern aufgerüstet. Jetzt, Ende 1980, waren Präsident Carter die Hände gebunden. Noch befanden sich US-Diplomaten als Geiseln in der amerikanischen Botschaft in Teheran. Erst Jahre später entschied sich die amerikanische Regierung - wie übrigens auch die Sowjetunion -, Saddam Hussein als Vorkämpfer gegen die islamische Revolution in Iran zu unterstützen.
Zunächst ging es ums Öl und die Kontrolle des strategisch so wichtigen Schatt al-Arab. Seit der Zeit der Osmanen lag die Grenze zu Persien auf der iranischen Uferseite. Erst 1975 hatte der Irak unter Druck einer neuen Grenzziehung in der Mitte des Flusses zugestimmt. Am Vorabend seines Angriffes kündigte Saddam Hussein diesen Vertrag auf. Beide Kriegsparteien stilisierten den Ersten Golfkrieg als Kampf zwischen Sunniten und Schiiten hoch, zwischen Arabern und Persern. Und letztlich befeuerte auch die persönliche Rivalität zwischen Saddam Hussein und Ayatollah Khomeini den Konflikt. Saddam verhöhnte Khomeini im Magazin "Der Spiegel" als:
"Hanswurst, der mit dem Islam nichts gemein hat, ein Schah im Turban. ( ... ) Khomeini ist vom Wahnsinn befallen und spielt mit dem Heiligen Buch wie Kinder mit Bällen."
Ayatollah Khomeini antwortete in seiner ihm eigenen ruhigen Art:
"Ich sage zu Saddam: Ich kenne nur einen Weg für Dich: Selbstmord. Wie Hitler: Nachdem er den Krieg verloren hatte, beging er Selbstmord. Mach es genauso wie Hitler. Wenn Du ein Mann bist, dann bring dich um!"
Irakische Militärstrategen rechneten zu Beginn des Krieges mit einer Operation von nur zwei Wochen. Doch Khomeini schickte Massen von hoch motivierten Kämpfern an die Front, die sich den Angreifern als Märtyrer entgegen warfen. Nach zwei Jahren wendete sich das Blatt, Stück für Stück eroberten die Iraner ab 1982 verlorenes Territorium zurück. Die Rolle des Kriegstreibers lag nun auf Seiten Irans, denn der Kampf gegen den Irak einte das iranische Volk und verhalf damit der islamischen Revolution im Inneren zum endgültigen Durchbruch.
"Der Weg nach Jerusalem führt über Bagdad!"
... lautete die Losung der fanatisch kämpfenden Revolutionsgarden. Khomeini glaubte zu dieser Zeit, die islamische Revolution in die Nachbarländer exportieren zu können. Noch sechs Jahre tobte ein erbitterter Stellungskampf. Erst im Sommer 1988 akzeptierten beide Länder einen Waffenstillstand. Der Status quo ante war wieder hergestellt. Iran war international weitgehend isoliert. Der Irak, bis zum Schluss von den Großmächten protegiert, verkaufte den Waffenstillstand als Sieg.
Beide Länder hatten hunderttausende Tote zu beklagen. Die Kriegsschäden gingen in die hunderte Milliarden Dollar. Während es um den Iran nach dem Tod Khomeinis 1989 zunächst etwas ruhiger wurde, plante Saddam Hussein bereits sein nächstes Schurkenstück: Im August 1990 überfielen irakische Truppen Kuwait. Von gewaltigen Kriegsschulden geplagt, schien für Saddam die Lösung aller Probleme, den ölreichen Nachbarn einfach einzuverleiben. Doch auch diesmal hatte er sich verkalkuliert.