Archiv

Der Fall Edward Snowden
Zu viel Lärm um Whistleblower?

Im Jahr 2013 hatte der US-Whistleblower Edward Snowden die weltweite Massenüberwachung von Bürgern durch Geheimdienste öffentlich gemacht. Jetzt bittet er erneut um Asyl. Brauchen Medien Whistleblower, um kritisch berichten zu können? Und was denken Sie über die Berichterstattung der letzten Tage?

Moderation: Bettina Köster |
Das Foto zeigt eine Kölner Laterne, aber der ein Aufkleber klebt, der das Konterfei von Edward Snowden mit der Forderung nach Asyl für den Whistleblower zeigt.
An einer Kölner Laterne: Konterfei von Edward Snowden mit der Forderung nach Asyl. (dpa / picture alliance / Geisler-Fotopress / Christoph Hardt)
Gerade hat Edward Snowden seine Memoiren veröffentlicht - unter dem doppeldeutigen Titel "Permant Record". Darin schreibt er auch, wie wichtig für ihn freie Medien in Demokratien sind. Und er betont, dass sie ohne Whistleblower, die Missstände in ihren Organisationen aufdecken, nicht auskommen.
Im Deutschlandfunk-Interview hat Snowden am Sonntag nachgelegt: "Investigativer Journalismus basiert auf der Garantie der Kommunikation zwischen Journalisten und den Quellen. Wenn man als Journalist Regierungs- oder Konzernmitarbeiter nicht davon überzeugen kann, dass man sie schützen kann, dass sie nicht ins Gefängnis geworfen werden, dass sie nicht im Exil leben müssen bis zu ihrem Lebensende, dann werden immer weniger Menschen dieses Risiko eingehen. Und dann wird man sehen, dass es immer weniger Whistleblower geben wird, gerade dann, wenn man sie braucht."
Für wie wichtig halten Sie die Rolle von Whistleblowern in der Demokratie? Brauchen Medien Whistleblower, um ausreichend kritisch berichten zu können?
Und: Haben Sie die Berichterstattung rund um die Veröffentlichung von Snowden verfolgt? Was fanden Sie daran bemerkenswert?
Hörerinnen und Hörer haben dazu ihre Meinung gesagt.