Kurz nach Özils Statement am 22.07.2018 hat das Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung an der Universität Duisburg-Essen eine Studie veröffentlicht, die feststellt: Die emotionale Verbundenheit "türkeistämmiger Zuwanderer" mit Deutschland nimmt eher ab - die mit der Türkei steigt eher. Haci Halil Uslucan, der das Zentrum für Türkeistudien leitet, zieht im Dlf-Sportgespräch eine Verbindung zur anhaltenden Debatte um Ex-Nationalspieler Mesut Özil und sagt: "Das Nicht-Aushalten-Können von doppelten Zugehörigkeiten ist etwas, was jetzt in der Causa Özil sehr deutlich zum Tragen gekommen ist."
Auch der Publizist und Sachbuchautor Dietrich Schulze-Marmeling hat die Diskussionen um Özil aufmerksam verfolgt. Er sagt: Für Fußballprofis und auch andere Akteure, die sich im Weltfußball bewegen, sei es derzeit "schwierig, Autokraten aus dem Weg zu gehen". Und wenn dann ein Foto von Lothar Matthäus mit dem russischen Präsidenten Wladimier Putin für weitaus weniger Aufregung sorgt als Özils Foto mit dem türkischen Staatspräsidenten Erdogan, könne er eine gewisse "Irritation" Özils darüber durchaus verstehen.
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