"."Die Niederlande sind ein Rechtsstaat und die Meinungsfreiheit ist ein Grundrecht. Geert Wilders ist ein vom Volk gewählter Abgeordneter - Den Haag darf nicht den Fehler begehen, ihm den Mund verbieten zu wollen! Die Meinungsfreiheit muss unter allen Umständen geschützt werden. In Ländern, die dieses Grundrecht nicht kennen, herrschen Tyrannen. Es lohnt sich, für dieses Recht zu kämpfen!" "
Ayaan Hirsi Ali über den Anti-Islamfilm von Geert Wilders. Vom Ausland aus mischte sich die Islamkritikerin und Feministin in die Debatte ein.
Schon seit Monaten versetzt Wilders die Niederlande mit seinem Filmprojekt in Angst und Schrecken. Wo und wann genau der Film ausgestrahlt werden soll, ist noch offen. Doch täglich beherrscht er die Titelseiten der Zeitungen und die Nachrichten:
Die Niederlande im Bann eines angekündigten Skandals.
Auch der Inhalt des Films ist noch ein gut gehütetes Geheimnis. Doch schon jetzt trauen sich niederländische Stewardessen nicht mehr in moslemische Länder zu fliegen. Die Taliban in Afghanistan haben den dort stationierten niederländischen Soldaten mit Vergeltungsmassnahmen gedroht. Und moslemische Regierungen Boykotte niederländischer Produkte angekündigt - als Exportland würde dies das alte Handelsvolk ganz besonders empfindlich treffen. Der niederländische Premierminister Balkenende warnte Wilders eindringlich vor den möglichen Folgen seines Films:
Schon vor Wochen hatte Balkenende von einer "großen Krise" gesprochen - noch bevor diese eingetreten war. Außenminister Maxime Verhagen nahm Wilders Ende letzter Woche ins Gebet und wollte ihn vom Ausstrahlen des Filmes abbringen.
"In Den Haag regiert die Angst" - das finden einer Umfrage des Massenblatts Telegraaf zufolge fast 90 Prozent aller Bürger. Kritiker sprechen von Kapitulation und Erpressung. "Die Niederlande sollten sich an Dänemark ein Beispiel nehmen!" rügt der Leidener Politologieprofessor Uri Rosenthal. "Wir lassen uns zu sehr von Angst leiten", schimpft auch Sadik Harchaoui. Der gebürtige Marokkaner ist Direktor von Forum, einem renommierten Institut für multikulturelle Entwicklung in Utrecht:
"Sofort hieß es: 'Oh, das wird die Moslems kränken! Oh, das wird sie verletzen! Oje, was werden sie dann alles tun - man denke an den Karikaturenstreit! Die Regierung sollte sich auf den Rechtsstaat berufen! Der gibt Wilders das vollste Recht, seinen Film zu zeigen - und allen, die sich verletzt fühlen, das Recht, hinterher zu klagen!"
Der niederländische Schriftsteller Geert Mak, der nächste Woche mit dem Leipziger Buchpreis ausgezeichnet wird, spricht von einem Dilemma. Meinungsfreiheit bringe auch Verantwortung mit sich, und die Verantwortung, die Wilders auf seine Schultern geladen habe, sei gigantisch: Er spiele ein gefährliches Spiel. Für Mak ist Wilders einer jener "Händler in Angst", wie er es nennt, die immer wieder neues Öl ins Feuer gießen anstatt Brücken zu bauen:
"Man sollte immer Respekt haben vor der Religion des anderen - gerade in Ländern mit großer Armut ist es oft das einzig Wertvolle, das diesen Menschen bleibt!"
Zahlreiche Moslemorganisationen in den Niederlanden haben vergeblich das Gespräch mit Wilders gesucht, darunter auch multikulturelle Studenten- und Jugendvereinigungen. Sie haben sich deutlich von Gewalt und islamitischem Terror distanziert und wollen mit gleich mehreren Gegenfilmen zur Versöhnung aufrufen. Das sei das Positive an der ganzen Affäre, findet Schriftsteller Mak:
"Mit seinem Film hat Wilders einen enorm positiven Effekt auf das Selbstbewusstsein der jungen niederländischen Moslems gehabt - und damit auch auf die Modernisierung des Islam in den Niederlanden! Nach dem Attentat auf den Filmemacher Theo van Gogh herrschte Schweigen, alle waren wie gelähmt. Jetzt sind die Moslems hellwach. Ein junger moslemischer Autor hat sich bei Wilders sogar bereits bedankt - und ihn zu einem zweiten Film aufgerufen!"
Ayaan Hirsi Ali über den Anti-Islamfilm von Geert Wilders. Vom Ausland aus mischte sich die Islamkritikerin und Feministin in die Debatte ein.
Schon seit Monaten versetzt Wilders die Niederlande mit seinem Filmprojekt in Angst und Schrecken. Wo und wann genau der Film ausgestrahlt werden soll, ist noch offen. Doch täglich beherrscht er die Titelseiten der Zeitungen und die Nachrichten:
Die Niederlande im Bann eines angekündigten Skandals.
Auch der Inhalt des Films ist noch ein gut gehütetes Geheimnis. Doch schon jetzt trauen sich niederländische Stewardessen nicht mehr in moslemische Länder zu fliegen. Die Taliban in Afghanistan haben den dort stationierten niederländischen Soldaten mit Vergeltungsmassnahmen gedroht. Und moslemische Regierungen Boykotte niederländischer Produkte angekündigt - als Exportland würde dies das alte Handelsvolk ganz besonders empfindlich treffen. Der niederländische Premierminister Balkenende warnte Wilders eindringlich vor den möglichen Folgen seines Films:
Schon vor Wochen hatte Balkenende von einer "großen Krise" gesprochen - noch bevor diese eingetreten war. Außenminister Maxime Verhagen nahm Wilders Ende letzter Woche ins Gebet und wollte ihn vom Ausstrahlen des Filmes abbringen.
"In Den Haag regiert die Angst" - das finden einer Umfrage des Massenblatts Telegraaf zufolge fast 90 Prozent aller Bürger. Kritiker sprechen von Kapitulation und Erpressung. "Die Niederlande sollten sich an Dänemark ein Beispiel nehmen!" rügt der Leidener Politologieprofessor Uri Rosenthal. "Wir lassen uns zu sehr von Angst leiten", schimpft auch Sadik Harchaoui. Der gebürtige Marokkaner ist Direktor von Forum, einem renommierten Institut für multikulturelle Entwicklung in Utrecht:
"Sofort hieß es: 'Oh, das wird die Moslems kränken! Oh, das wird sie verletzen! Oje, was werden sie dann alles tun - man denke an den Karikaturenstreit! Die Regierung sollte sich auf den Rechtsstaat berufen! Der gibt Wilders das vollste Recht, seinen Film zu zeigen - und allen, die sich verletzt fühlen, das Recht, hinterher zu klagen!"
Der niederländische Schriftsteller Geert Mak, der nächste Woche mit dem Leipziger Buchpreis ausgezeichnet wird, spricht von einem Dilemma. Meinungsfreiheit bringe auch Verantwortung mit sich, und die Verantwortung, die Wilders auf seine Schultern geladen habe, sei gigantisch: Er spiele ein gefährliches Spiel. Für Mak ist Wilders einer jener "Händler in Angst", wie er es nennt, die immer wieder neues Öl ins Feuer gießen anstatt Brücken zu bauen:
"Man sollte immer Respekt haben vor der Religion des anderen - gerade in Ländern mit großer Armut ist es oft das einzig Wertvolle, das diesen Menschen bleibt!"
Zahlreiche Moslemorganisationen in den Niederlanden haben vergeblich das Gespräch mit Wilders gesucht, darunter auch multikulturelle Studenten- und Jugendvereinigungen. Sie haben sich deutlich von Gewalt und islamitischem Terror distanziert und wollen mit gleich mehreren Gegenfilmen zur Versöhnung aufrufen. Das sei das Positive an der ganzen Affäre, findet Schriftsteller Mak:
"Mit seinem Film hat Wilders einen enorm positiven Effekt auf das Selbstbewusstsein der jungen niederländischen Moslems gehabt - und damit auch auf die Modernisierung des Islam in den Niederlanden! Nach dem Attentat auf den Filmemacher Theo van Gogh herrschte Schweigen, alle waren wie gelähmt. Jetzt sind die Moslems hellwach. Ein junger moslemischer Autor hat sich bei Wilders sogar bereits bedankt - und ihn zu einem zweiten Film aufgerufen!"