Archiv

Der Flötist und Musikforscher David Munrow
Wissenschaft und Praxis

David Munrow war ein Impulsgeber für das "Early Music Revival" in den 1960er und 1970er Jahren. Das Miteinander von Wissenschaft und Praxis hielt der Blockflötist für unabdingbar. Für die Vermittlung von Musik hatte er eine besondere Begabung, seine Radioshow "Pied Piper" war legendär.

Am Mikrofon: Helga Heyder-Späth |
    Szenenfoto aus dem Film Zardoz. Es schein eine Art Parade zu sein, links geht ein Geige-spielender Mann im Frack, neben ihm ebenso dunkel gekleidete Gestalten mit Blasinstrumenten und mit Masken, im Vordergrund rechts zwei große Figuren mit überdimensionalen Pappmaché-Köpfen
    Auch mit Filmmusik war David Munrow erfolgreich. So komponierte er 1974 den Soundtrack zum Science-Fiction-Fantasy Film "Zardoz", mit Sean Connery und Charlotte Rampling in den Hauptrollen (imago images)
    Wie kaum ein anderer hat David Munrow die Wiederentdeckung der "Alten Musik" im späten 20. Jahrhundert initiiert und geprägt, und das nicht nur in Großbritannien. Um Forschung und Aufführung zu vereinen, hatte er 1967 zusammen mit Christopher Hogwood das Early Music Consort of London gegründet, dem er nicht zuletzt mit seinem avancierten Blockflötenspiel die lebendigen Impulse gab.
    Munrow war unermüdlich darin, das Interesse auch für die Musik und die Instrumente des Mittelalters und der Renaissance zu wecken. Er lehrte u.a. an der Royal Academy of Music und trat mit seinem Consort auch im Fernsehen und im Radio auf.
    Seine eigene Radioshow "Pied Piper", "Rattenfänger", stellte Musik von den Troubadours bis zu Bach vor. Sie richtete sich vor allem an ein junges Publikum und erfreute sich allgemein sehr großer Beliebtheit. Sein selbst gewählter Tod mit nur 33 Jahren bedeutete ein jähes Ende für alle Projekte.
    Auf gut fünfzig LPs, die Munrow in acht Jahren eingespielte, hat seine Kunst überlebt, einige Aufnahmen sind auch heute noch im Handel erhältlich.