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Der Geiger Aldo Ferraresi
Belcanto und virtuoses Feuer

Man nannte ihn den "Gigli der Violine": Dennoch ist der Name Aldo Ferraresi heute kaum mehr ein Begriff. Ferraresi, 1902 in Ferrara geboren, gehörte zu den bedeutendsten italienischen Geigern des 20. Jahrhunderts. Auf Empfehlung von Jan Kubelik studierte er noch bei Eugène Ysaye, der ihn als einen seiner besten Schüler bezeichnete.

Von Norbert Hornig |
    Der italienische Geiger Niccolo Paganini.
    Ferraresi hat auf ihr gespielt: Guarneris 'Il Canone' war die Lieblingsgeige von Paganini (imago)
    Ferraresi profilierte sich als Konzertmeister, Kammermusiker und Solist. Er konzertierte in vielen Ländern Europas, in Russland und den USA mit namhaften Dirigenten wie Hermann Scherchen, Hans Knappertsbusch, Artur Rodzinski und Carlo Maria Giulini. Auch als Violinpädagoge machte sich Ferraresi einen Namen, in späteren Jahren unterrichtete er am Konservatorium Niccolò Piccinni in Bari, das von Nino Rota geleitet wurde. Erst jetzt wird das diskografische Vermächtnis des Geigers wiederentdeckt.