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Der Geiger Isaac Stern (1920 – 2001)
Virtuose und Kampfgeist

Ohne ihn gäbe es die Carnegie Hall heute vielleicht nicht mehr. Der Geiger Isaac Stern hat als Violinvirtuose und kulturpolitischer Kämpfer Geschichte geschrieben. Am 21. Juli wäre er 100 Jahre alt geworden.

Am Mikrofon: Norbert Hornig |
    Ein grauhaariger alter Mann mit Brille auf der Stirn steht, umgeben von zwei anderen, wie er lachenden, Menschen, vor dem Kölner Dom.
    Am 29.3.1999 kommt Isaac Stern für einen Meisterkurs nach Köln. Hier steht er zusammen mit seiner Frau Linda und dem damaligen Chef der Kölner Philharmonie Franz Xaver Ohnesorg vor dem Dom. (dpa)
    Das zuletzt schlohweiße Haar, die gedrungene Gestalt, die tiefe, sonore Stimme und die Brille auf der Stirn: Isaac Stern war eine beeindruckende Persönlichkeit. Ob als Solist auf dem Podium, als Lehrer in Meisterkursen oder vor Mikrofonen und Fernsehkameras - seine Autorität schien unanfechtbar. Schon früh weitete sich Sterns Wirkungsfeld über das Musizieren hinaus in die Sphäre von Gesellschaft und Politik. Der Kampf um die Rettung der New Yorker Carnegie Hall markierte dabei einen Wendepunkt seiner Karriere. In Deutschland hat Stern als persönliche Reaktion auf den Nazi-Terror nie konzertiert. Dass er 1999 dennoch Meisterkurse an der Kölner Musikhochschule gab, sorgte für Aufsehen. Am 21. Juli jährt sich der Geburtstag des Geigers zum 100. Mal.