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Der Geiger Saschko Gawriloff
Vielseitig und aufgeschlossen

Saschko Gawriloff avancierte nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem der renommiertesten Geiger und Violinpädagogen in Deutschland. Besondere Verdienste erwarb er sich auch als Interpret neuer Musik.

Von Norbert Hornig |
    schwarz-weiss-Foto mit Saschko Gawriloff, er spielt Geige und trägt einen hellen, melierten Pullover, er schaut auf das Griffbrett
    Saschko Gawriloff spielte die Geige mit dem Beinamen 'de Ahna', ein frühes Instrument von Antonio Stradivari aus dem Jahre 1683 (imago stock&people / Michel Neumeister)
    Die Karriere des aus Leipzig stammenden Saschko Gawriloff verlief ereignisreich und gestaltete sich äußerst vielseitig. Der Sohn bulgarischer Eltern machte sich als Konzertmeister, Solist und Violinpädagoge gleichermaßen einen Namen.
    1947 begann er seine professionelle Laufbahn als Konzertmeister der Dresdner Philharmonie, in gleicher Position spielte er für kurze Zeit auch bei den Berliner Philharmonikern. Bald gehörte Gawriloff zu den gesuchtesten Violinprofessoren in Deutschland, bei ihm studierten später u.a. Frank Peter Zimmermann und Davit Garrett.
    Als Solist und Kammermusiker erwarb er sich besondere Verdienste mit seinem Engagement für die zeitgenössische Musik. Gawriloff war an zahlreichen Uraufführungen beteiligt. 1992 stand er als Solist bei der Weltpremiere des ihm gewidmeten Violinkonzertes von György Ligeti im Rampenlicht. Am 20. Oktober kann der Geiger seinen 90. Geburtstag feiern.