"Frauen werden ja zur Innenschau gewungen. Aber dieses Ich interessiert doch niemanden. Das ist charmeloser Narzissmus" - so zitiert das österreichische Kulturmagazin Die Presse Lisa Eckhart. Und das passt. Die junge Künstlerin ist alles andere als weibliche Innenschau, als freundlich-zahme Befindlichkeit, das Gegenteil von "Eines Tages, Baby, werden wir alt sein"-Texten, die zur einfachen Selbstverwaltung des Glücks aufrufen. Nein, Lisa Eckart ist böse. Provokant. Und wortgewandt, natürlich.
Die gebürtige Steiermarkerin wuchs bei ihren Großeltern auf, studierte in Wien, in Paris und London und lebt aktuell in Berlin. Nach erfolglosen Vorsprechen an diversen Schauspielschulen fand sie ihre Bühne beim Poetryslam (österreichische Poetry Slam-Meisterin 2015) und tourt nun mit ihrem ersten Kabarett-Programm "Als ob Sie etwas Besseres zu tun hätten" (Förderpreis Österreichischer Kabarettpreis 2016), in dem sie reimend vieles in Frage stellt: Rassismus und korrekte Ernährung ("Warum sollte man glückliche Tiere essen?") genauso wie kinderliebe, stereotype Frauenbilder und kirchliche Moralvorstellungen.
Ja, Lisa Eckhart ist bitterböse, sie ist der Geist, der stets verneint. Ach ja, ihre Masterarbeit schrieb sie übrigens über die Figur des Teufels in der deutschen Literatur.