Es gibt eine Umfrage im Netz, an der haben bisher über 300,000 Jugendliche um die 11, 12, 13, 14, 15 Jahre teilgenommen. Teenager. Die Frage: Wer ist der beste Rapper? Und der Sieger, mit mehr als 10 Prozent und weit vor der Konkurrenz. Genau:
"Cro, Cro, Cro, Cro, Cro, Cro, Cro, Cro, Cro, Cro, Cro, Cro. Sag wer hat wieder auf 'nen Beat, schreit 'nen geilen Text, steppt an das Mic, rappt ein, klingt fresh. Sag Cro, Cro, Cro ..."
Einer seiner treuen Anhänger. Meine Schwester, 13 Jahre alt. Die sonst gerne kanadische Exportteenies wie Justin Bieber hört - oder Tim Benzko, der aber eigentlich die Welt retten muss. Und jetzt kommt dazu Cro. Warum habe ich sie gefragt. Und sie so: Weil er coole Text hat, die gute Laune machen, bei denen sie mitsingen kann. Weil die Musik so poppig und tanzbar ist. Und da hat meine Schwester recht.
Im Endeffekt lässt sich sagen: Kennst du einen Song auf "King of Raop", kennst du fast alle. Ein seichter Beat mit eingängigen Melodien, fast alles von Cro selbst zuhause im Keller produziert. Ein Singsang Rap mit nicht zu komplizierten Texten über Mädchen, nervende Lehrer, neue Turnschuhe - und ein Refrain, der zum Mitsingen einlädt. Das Thema ist eigentlich Nebensache.
"King of Raop" ist gute Laune Musik für den Sommer. Da gibt es von Cro auch keine Beschönigungen, keine Verklärung.
"Es ist ne Mischung aus Rap und Pop, deswegen Raop. Das kann man lieben, das kann man hassen, da kann man sich streiten. Ich kann nur Musik machen, wenn ich gut drauf bin, deswegen verarbeite ich nie was Schlechtes, Böses, Negatives in Tracks. Und deswegen klingt auch alles so positiv und nett."
Dazu passt die Pandamaske, die der gelernte Mediengestalter in der Öffentlichkeit trägt. Die Idee kam vom Cros Label Chimperator, einer kleinen Plattenfirma aus Stuttgart, dass durch seine ersten Mixtapes auf ihn aufmerksam wurde.
"Man kann jetzt auch nicht anfangen als Donald Duck rumzulaufen, das sieht ja auch bescheuert aus. Und es gab viele Helden- und Horrormasken und das passt ja alles nicht. Wenn man dann gleich als Hulk oder so abgestempelt wird. Deswegen der liebe süße Panda."
Der ist nicht so aggressiv wie noch der silberne Totenschädel, mit dem der Berliner Sido seine Karriere startete - aber das Motiv ist das Gleiche. Ein bisschen Ruhe haben im Privatleben - und eine Extraportion Mythos hat auch noch keiner Karriere geschadet. Dazu passt das umgedrehte Kreuz, dass sich Cro auf die Stirn der Maske gemalt hat – sehr rebellisch, denn nur niedlich wäre meiner Schwester in ihrem Alter dann ja doch suspekt. Trotz aller Lässigkeit, ab und an wirkt das alles überinszeniert, etwa wenn Cro nicht verraten will, ob er nun 19 oder 20 ist. Oder wenn man ihn fragt, wann der ewig gut gelaunte Panda denn mal schlecht drauf ist.
" Äh, wann ist Cro mal schlecht drauf? Scheiße da haben wir noch keine coole Idee. Da würde ich gerne was Witziges sagen, dass alle lachen müssen. Oh man, was kann man denn da Witziges sagen?"
Man könnte jetzt böswillig sein und sagen: Cro ist Rap für junge Menschen, die eigentlich mit Rap nicht so viel anfangen können, die aber gerne auch mal ganz cool das Handgelenk im Takt schütteln wollen. Mann könnte sagen, Cro ist wie die Fantastischen Vier, Version 2012: In der Breite geliebt. Überall dort gespielt, wo es die meiste Abwechslung und die besten Superhits von heute gibt. Seine Musik wird von vielen in der Szene aber als Rap für Kiddies verachtet. Auf der Skala der Unfreundlichkeiten ist das übrigens erst der Anfang.
Aber das käme der Sache dann doch zu kurz. Nicht umsonst hat ihn die Juice, Deutschlands größtes Hip-Hop-Magazin auf das Cover gesetzt – das publizistische "Amen" in einer Jugendkultur, in der es nichts Wichtigeres als authentische Typen gibt. Cro ist Hip-Hop, tut mir leid liebe Rappuristen, es tut weh. Aber es ist so: Cro ist Hip-Hop. Sehr poppig zwar, aber das ist erstens schon lange kein Schimpfwort mehr! Und zweitens kann Cro mehr als den perfektionierten Singsangrap. Das deutet er auf "King of Raop" ein paar Mal an, zum Beispiel im Intro.
Das wird für die meisten Hip-Hop–Fans jenseits der 20 kaum reichen. Aber sicher für alle Jüngeren, die nicht mehr viel mit den Rapstars von vor zehn oder sogar 15 Jahren anfangen können. Die mit dem Internet aufgewachsen sind, die dort ihre ersten Idole gefunden haben - und sind jetzt im Alter, wo es auf das erste Konzert geht, wo das erste große Liebeschaos ansteht. Genau wie das erste Mal das Gefühl unbesiegbar zu sein. Auch die haben natürlich das Recht den Hip-Hop zu hören, der ihr Leben widerspiegelt. Cro liefert genau das. Und deswegen gehe ich jetzt tanzen, ins Kinderzimmer zu meiner kleinen Schwester.
"Cro, Cro, Cro, Cro, Cro, Cro, Cro, Cro, Cro, Cro, Cro, Cro. Sag wer hat wieder auf 'nen Beat, schreit 'nen geilen Text, steppt an das Mic, rappt ein, klingt fresh. Sag Cro, Cro, Cro ..."
Einer seiner treuen Anhänger. Meine Schwester, 13 Jahre alt. Die sonst gerne kanadische Exportteenies wie Justin Bieber hört - oder Tim Benzko, der aber eigentlich die Welt retten muss. Und jetzt kommt dazu Cro. Warum habe ich sie gefragt. Und sie so: Weil er coole Text hat, die gute Laune machen, bei denen sie mitsingen kann. Weil die Musik so poppig und tanzbar ist. Und da hat meine Schwester recht.
Im Endeffekt lässt sich sagen: Kennst du einen Song auf "King of Raop", kennst du fast alle. Ein seichter Beat mit eingängigen Melodien, fast alles von Cro selbst zuhause im Keller produziert. Ein Singsang Rap mit nicht zu komplizierten Texten über Mädchen, nervende Lehrer, neue Turnschuhe - und ein Refrain, der zum Mitsingen einlädt. Das Thema ist eigentlich Nebensache.
"King of Raop" ist gute Laune Musik für den Sommer. Da gibt es von Cro auch keine Beschönigungen, keine Verklärung.
"Es ist ne Mischung aus Rap und Pop, deswegen Raop. Das kann man lieben, das kann man hassen, da kann man sich streiten. Ich kann nur Musik machen, wenn ich gut drauf bin, deswegen verarbeite ich nie was Schlechtes, Böses, Negatives in Tracks. Und deswegen klingt auch alles so positiv und nett."
Dazu passt die Pandamaske, die der gelernte Mediengestalter in der Öffentlichkeit trägt. Die Idee kam vom Cros Label Chimperator, einer kleinen Plattenfirma aus Stuttgart, dass durch seine ersten Mixtapes auf ihn aufmerksam wurde.
"Man kann jetzt auch nicht anfangen als Donald Duck rumzulaufen, das sieht ja auch bescheuert aus. Und es gab viele Helden- und Horrormasken und das passt ja alles nicht. Wenn man dann gleich als Hulk oder so abgestempelt wird. Deswegen der liebe süße Panda."
Der ist nicht so aggressiv wie noch der silberne Totenschädel, mit dem der Berliner Sido seine Karriere startete - aber das Motiv ist das Gleiche. Ein bisschen Ruhe haben im Privatleben - und eine Extraportion Mythos hat auch noch keiner Karriere geschadet. Dazu passt das umgedrehte Kreuz, dass sich Cro auf die Stirn der Maske gemalt hat – sehr rebellisch, denn nur niedlich wäre meiner Schwester in ihrem Alter dann ja doch suspekt. Trotz aller Lässigkeit, ab und an wirkt das alles überinszeniert, etwa wenn Cro nicht verraten will, ob er nun 19 oder 20 ist. Oder wenn man ihn fragt, wann der ewig gut gelaunte Panda denn mal schlecht drauf ist.
" Äh, wann ist Cro mal schlecht drauf? Scheiße da haben wir noch keine coole Idee. Da würde ich gerne was Witziges sagen, dass alle lachen müssen. Oh man, was kann man denn da Witziges sagen?"
Man könnte jetzt böswillig sein und sagen: Cro ist Rap für junge Menschen, die eigentlich mit Rap nicht so viel anfangen können, die aber gerne auch mal ganz cool das Handgelenk im Takt schütteln wollen. Mann könnte sagen, Cro ist wie die Fantastischen Vier, Version 2012: In der Breite geliebt. Überall dort gespielt, wo es die meiste Abwechslung und die besten Superhits von heute gibt. Seine Musik wird von vielen in der Szene aber als Rap für Kiddies verachtet. Auf der Skala der Unfreundlichkeiten ist das übrigens erst der Anfang.
Aber das käme der Sache dann doch zu kurz. Nicht umsonst hat ihn die Juice, Deutschlands größtes Hip-Hop-Magazin auf das Cover gesetzt – das publizistische "Amen" in einer Jugendkultur, in der es nichts Wichtigeres als authentische Typen gibt. Cro ist Hip-Hop, tut mir leid liebe Rappuristen, es tut weh. Aber es ist so: Cro ist Hip-Hop. Sehr poppig zwar, aber das ist erstens schon lange kein Schimpfwort mehr! Und zweitens kann Cro mehr als den perfektionierten Singsangrap. Das deutet er auf "King of Raop" ein paar Mal an, zum Beispiel im Intro.
Das wird für die meisten Hip-Hop–Fans jenseits der 20 kaum reichen. Aber sicher für alle Jüngeren, die nicht mehr viel mit den Rapstars von vor zehn oder sogar 15 Jahren anfangen können. Die mit dem Internet aufgewachsen sind, die dort ihre ersten Idole gefunden haben - und sind jetzt im Alter, wo es auf das erste Konzert geht, wo das erste große Liebeschaos ansteht. Genau wie das erste Mal das Gefühl unbesiegbar zu sein. Auch die haben natürlich das Recht den Hip-Hop zu hören, der ihr Leben widerspiegelt. Cro liefert genau das. Und deswegen gehe ich jetzt tanzen, ins Kinderzimmer zu meiner kleinen Schwester.