Es sieht aus wie ein Wald, wächst aber auf Ackerflächen: Energieholz, das für den Häcksler und die Wärmegewinnung bestimmt ist.
"Der Kampf um die Fläche, der hat längst begonnen, Energieerzeugung, Nahrungsmittelerzeugung, die Debatte Tank oder Teller."
sagt Julia Klöckner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundes-Landwirtschaftsministerium. 80 Millionen Festmeter Holz: So viel werden laut Ministerium in zehn Jahren für die Energiegewinnung gebraucht. Der Wald allein kann diese Menge nicht liefern, zumal die Bau- und die Möbelindustrie ja auch nach Holz greifen.
"Und deshalb sehe ich die Ackerfläche als Lieferant einmal für die nachwachsenden Rohstoffe und zum anderen auch für Nahrungsmittel. Also es geht nicht darum, Getreide zu verbrennen, sondern Fläche so zu nutzen, dass wir alle etwas davon haben."
Die Holz-Hackschnitzelproduktion müsse forciert werden, forderte Klöckner jüngst bei einem "Symposium Agrarholz" in Berlin. Aber die deutschen Landwirte zögern - im Gegensatz zu ihren Kollegen in Schweden, Italien oder Großbritannien. Auf nicht einmal 3000 Hektar wächst hierzulande bislang das Feldholz, bis zu zwei Millionen Hektar strebt die Bundesregierung an. Ein Pionier ist der Landwirt Wilken von Behr, der auf seinem Ackerland in Schleswig-Holstein seit 2007 auch spezielle Züchtungen von Pappel, Weide und Robinie anpflanzt.
"Da steckt man ein Stöcklein in die Erde und am Ende des Jahres sind die Dinger vier bis fünf Meter hoch. Es ist ein unglaubliches Wachstum."
Dennoch sei es bislang mühsam, mit Energieholz Geld zu verdienen, erzählt der Landwirt. Nur alle drei oder vier Jahre kann man ernten, braucht dafür teure Maschinen. Die Wurzeln der Hybrid-Bäume bleiben im Boden und können die Ackerdrainage zerstören. Und aus den Händen gerissen hat man von Behr seine erste Hackschnitzel-Ernte auch nicht gerade.
"Ich beliefere inzwischen ein Krankenhaus und eine Feuerwehr und ich denke, es geht im Kleinen weiter. Aber die großen Deals sind noch nicht gekommen, wo man sagt, ‚Mensch, jetzt krieg ich Panik, hab ich überhaupt genug Holz?’ Ich kann nur jeden Landwirt dazu aufrufen, sich selber um seinen Markt zu kümmern. Und deswegen: Es nützt uns nichts, jetzt Hunderte und Tausende und Millionen von Hektar zu haben. Aber die Entwicklung in den Regionen muss weiter gehen."
Die Bauern brauchen langfristige Absatzverträge, weil sie sich mit dem Holzanbau für mindestens 20 Jahre festlegen, mahnt von Behr. Die ostdeutschen Bundesländer mit ihren großen Flächen wären für den Agrarholzanbau besonders geeignet. Aber Vorsicht: Die rasant wachsenden Bäume brauchen viel Wasser. Und dann ist da noch der Umweltschutz. Claudia Hildebrandt vom Bundesamt für Naturschutz hörte es auf dem Symposium gar nicht gern, dass der Holzanbau in sogenannten Kurzumtriebsplantagen auf Wiesen und Weiden propagiert wurde.
"Gerade auf Grünland sind eben viele bedrohte, sehr schützenswerte Arten heimisch. Es hat in Deutschland den größten Anteil an schützenswerten Arten und sobald hier Kurzumtriebsplantagen angepflanzt werden geht dieser Lebensraum damit für diese Tiere und Pflanzenarten verloren."
Die Agrarminister der Länder dagegen fordern die Freigabe des Grünlandes. Und das Bundes-Landwirtschaftsministerium will die ohnehin zurückhaltenden Bauern nicht mit Umweltauflagen verschrecken.
"Wir müssen die Landwirte erstmal dafür begeistern, dass wir sie überhaupt an Bord haben. Und deshalb sind wir im ersten Schritt erstmal froh, wenn wir Landwirte finden, die bereit sind, auf das Bisherige zu verzichten und dann zur Holzgewinnung beitragen."
Über Umweltvorgaben könne man dann ja später reden, meint Staatssekretärin Klöckner. Dass ist dann zu spät, mahnt Claudia Hildebrandt vom Bundesamt für Naturschutz.
"Man muss von Anfang an Naturschutz berücksichtigen und auch mit einbringen in die Flächen, und man kann nicht nur sagen Klimaschutz, es muss eben auch der Naturschutz mitgehen. Denn diese beiden Ziele gehen Hand in Hand und das darf man nicht vergessen."
Hildebrandt sieht zudem die Gefahr, dass gentechnisch veränderte Gehölze sich in umliegende Biotope ausbreiten. Probleme, die dringend gelöst werden müssen, denn das Öl geht zur Neige und der Anbau von Energieholz wächst. Wenn auch langsam, um dreistellige Hektarflächen jährlich.
"Der Kampf um die Fläche, der hat längst begonnen, Energieerzeugung, Nahrungsmittelerzeugung, die Debatte Tank oder Teller."
sagt Julia Klöckner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundes-Landwirtschaftsministerium. 80 Millionen Festmeter Holz: So viel werden laut Ministerium in zehn Jahren für die Energiegewinnung gebraucht. Der Wald allein kann diese Menge nicht liefern, zumal die Bau- und die Möbelindustrie ja auch nach Holz greifen.
"Und deshalb sehe ich die Ackerfläche als Lieferant einmal für die nachwachsenden Rohstoffe und zum anderen auch für Nahrungsmittel. Also es geht nicht darum, Getreide zu verbrennen, sondern Fläche so zu nutzen, dass wir alle etwas davon haben."
Die Holz-Hackschnitzelproduktion müsse forciert werden, forderte Klöckner jüngst bei einem "Symposium Agrarholz" in Berlin. Aber die deutschen Landwirte zögern - im Gegensatz zu ihren Kollegen in Schweden, Italien oder Großbritannien. Auf nicht einmal 3000 Hektar wächst hierzulande bislang das Feldholz, bis zu zwei Millionen Hektar strebt die Bundesregierung an. Ein Pionier ist der Landwirt Wilken von Behr, der auf seinem Ackerland in Schleswig-Holstein seit 2007 auch spezielle Züchtungen von Pappel, Weide und Robinie anpflanzt.
"Da steckt man ein Stöcklein in die Erde und am Ende des Jahres sind die Dinger vier bis fünf Meter hoch. Es ist ein unglaubliches Wachstum."
Dennoch sei es bislang mühsam, mit Energieholz Geld zu verdienen, erzählt der Landwirt. Nur alle drei oder vier Jahre kann man ernten, braucht dafür teure Maschinen. Die Wurzeln der Hybrid-Bäume bleiben im Boden und können die Ackerdrainage zerstören. Und aus den Händen gerissen hat man von Behr seine erste Hackschnitzel-Ernte auch nicht gerade.
"Ich beliefere inzwischen ein Krankenhaus und eine Feuerwehr und ich denke, es geht im Kleinen weiter. Aber die großen Deals sind noch nicht gekommen, wo man sagt, ‚Mensch, jetzt krieg ich Panik, hab ich überhaupt genug Holz?’ Ich kann nur jeden Landwirt dazu aufrufen, sich selber um seinen Markt zu kümmern. Und deswegen: Es nützt uns nichts, jetzt Hunderte und Tausende und Millionen von Hektar zu haben. Aber die Entwicklung in den Regionen muss weiter gehen."
Die Bauern brauchen langfristige Absatzverträge, weil sie sich mit dem Holzanbau für mindestens 20 Jahre festlegen, mahnt von Behr. Die ostdeutschen Bundesländer mit ihren großen Flächen wären für den Agrarholzanbau besonders geeignet. Aber Vorsicht: Die rasant wachsenden Bäume brauchen viel Wasser. Und dann ist da noch der Umweltschutz. Claudia Hildebrandt vom Bundesamt für Naturschutz hörte es auf dem Symposium gar nicht gern, dass der Holzanbau in sogenannten Kurzumtriebsplantagen auf Wiesen und Weiden propagiert wurde.
"Gerade auf Grünland sind eben viele bedrohte, sehr schützenswerte Arten heimisch. Es hat in Deutschland den größten Anteil an schützenswerten Arten und sobald hier Kurzumtriebsplantagen angepflanzt werden geht dieser Lebensraum damit für diese Tiere und Pflanzenarten verloren."
Die Agrarminister der Länder dagegen fordern die Freigabe des Grünlandes. Und das Bundes-Landwirtschaftsministerium will die ohnehin zurückhaltenden Bauern nicht mit Umweltauflagen verschrecken.
"Wir müssen die Landwirte erstmal dafür begeistern, dass wir sie überhaupt an Bord haben. Und deshalb sind wir im ersten Schritt erstmal froh, wenn wir Landwirte finden, die bereit sind, auf das Bisherige zu verzichten und dann zur Holzgewinnung beitragen."
Über Umweltvorgaben könne man dann ja später reden, meint Staatssekretärin Klöckner. Dass ist dann zu spät, mahnt Claudia Hildebrandt vom Bundesamt für Naturschutz.
"Man muss von Anfang an Naturschutz berücksichtigen und auch mit einbringen in die Flächen, und man kann nicht nur sagen Klimaschutz, es muss eben auch der Naturschutz mitgehen. Denn diese beiden Ziele gehen Hand in Hand und das darf man nicht vergessen."
Hildebrandt sieht zudem die Gefahr, dass gentechnisch veränderte Gehölze sich in umliegende Biotope ausbreiten. Probleme, die dringend gelöst werden müssen, denn das Öl geht zur Neige und der Anbau von Energieholz wächst. Wenn auch langsam, um dreistellige Hektarflächen jährlich.