Wenn ich 200 Gramm Käse wegwerfe, landen damit 3,17 Euro in der Tonne. Oder anders betrachtet: Mit der Energie, die für die Produktion der 200 Gramm aufgebracht wurde, könnte ich ebenso gut 2115 Zitronen auspressen oder fast 10 Kilometer Bus fahren. Zahlen, die das alltägliche Entsorgen von Essen in den Hausmüll in ein anderes Licht stellen.
Berechnen kann man sich diese Werte schnell und simpel im Internet. Auf resterechner.deeinfach das jeweilige Lebensmittel auswählen, Gewicht eingeben und ab in die virtuelle Tonne. Saphir Robert ist Referentin der Verbraucher Initiative und hat den Resterechner mitentwickelt.
"Es ist vielen Verbrauchern bewusst, dass sie irgendwie Lebensmittel wegwerfen. Es ist ihnen nicht bewusst, in welchem Maße sie das tun, und die meisten weisen das auch von sich und sagen 'sechs Prozent ungefähr'. Das war ungefähr der Mittelwert, den Verbraucher in einer Umfrage mal für sich in Anspruch genommen haben, das sie an Lebensmitteln wegwerfen."
Der reale Wert liegt bei durchschnittlich 300 Euro pro Person. Das sind 21 Prozent der eingekauften Lebensmittel. Die Hälfte davon: Obst und Gemüse. Gründe gibt es viele. Saphir Robert:
"Das Problem beim Lebensmitteleinkauf ist, dass Verbraucher oft ohne Einkaufszettel einkaufen gehen. Das heißt, sie planen ihre Einkäufe nicht, sondern gehen in den Supermarkt und überlegen dann, worauf hätte ich denn mal Lust. Dann stehen Verbraucher nachher zu Hause und wissen nicht so recht, wie sie das zusammen verwerten sollen."
50 Prozent der Lebensmittel könnten durch bessere Planung und Lagerung vor der Entsorgung gerettet werden. Darum: Sind die Einkäufe auch optimal im Kühlschrank einsortiert? Ist das Schnäppchen wirklich billiger, wenn ich die angebotene Großpackung möglicherweise gar nicht benötige? Wer nicht weiß, wie hartes Brot oder matschige Bananen noch zu verwerten sind, findet im Internet jede Menge Reste-Rezepte. Eine hilfreiche Seite mit vielen Inspirationen ist zum Beispiel zugutfuerdietonne.de.
Valentin Thurn erregte letztes Jahr mit seinem Film "Taste The Waste" Aufsehen und brachte das Thema Lebensmittelverschwendung in die Kinos. Der Regisseur ist mittlerweile Teil einer Taste The Waste-Bewegung geworden, die ab dem 12. Dezember auch die Webseite Foodsharingbetreibt. Foodsharing heißt ganz einfach: Essen teilen. Valentin Thurn:
"Wir haben natürlich gerade die jüngere Generation im Auge, die sehr mobil ist, die oft in neue Städte zieht, und dann kennt man den Nachbarn vielleicht schon ein bisschen ... aber ich kenn das von mir selber, das ist ja eine Hemmschwelle. Einen Tag vorm Urlaub, der Kühlschrank ist noch voll, soll ich dem Nachbarn jetzt wirklich die Milch oder die Kartoffeln, die ich noch hab geben? Guckt der mich nicht komisch an?"
In der Foodsharing-Community guckt keiner komisch. Und sogar Landwirte, Caterer und eine Supermarktkette haben schon ihre Beteiligung zugesichert. Diese spenden ihre Reste an Tafeln oder gemeinnützige Organisationen. Ein wichtiger Schritt, da oft schon beim Erzeuger direkt die Hälfte der Ernte aussortiert wird, weil das Gemüse nicht der Norm entspricht. Oder der Transport nicht ideal verlief, Verpackungen haben Beulen und die eigentlich einwandfreien Produkte gehen deshalb nicht in den Verkauf. Letztendlich soll es ganz viele lokale Foodsharing-Lösungen geben. Valentin Thurn:
"Sehr starkes Interesse ist an den sogenannten Hotspots. Also wir wollen da reale Tauschräume im Internet anzeigen. Da können dann Leute ihre Sachen hinbringen. Bei Sachen, die gekühlt werden müssen, da gibt es in Berlin zum Beispiel in der Markthalle IX die Idee, wir könnten einen Kühlschrank aufstellen. Also, dass über diesen Kühlschrank auch Joghurt oder Milch getauscht werden könnte."
Laut Valentin Thurn ist ein mentaler Wandel nötig. Und damit ein Bewusstsein für mehr Wertschätzung der Lebensmittel.
Berechnen kann man sich diese Werte schnell und simpel im Internet. Auf resterechner.deeinfach das jeweilige Lebensmittel auswählen, Gewicht eingeben und ab in die virtuelle Tonne. Saphir Robert ist Referentin der Verbraucher Initiative und hat den Resterechner mitentwickelt.
"Es ist vielen Verbrauchern bewusst, dass sie irgendwie Lebensmittel wegwerfen. Es ist ihnen nicht bewusst, in welchem Maße sie das tun, und die meisten weisen das auch von sich und sagen 'sechs Prozent ungefähr'. Das war ungefähr der Mittelwert, den Verbraucher in einer Umfrage mal für sich in Anspruch genommen haben, das sie an Lebensmitteln wegwerfen."
Der reale Wert liegt bei durchschnittlich 300 Euro pro Person. Das sind 21 Prozent der eingekauften Lebensmittel. Die Hälfte davon: Obst und Gemüse. Gründe gibt es viele. Saphir Robert:
"Das Problem beim Lebensmitteleinkauf ist, dass Verbraucher oft ohne Einkaufszettel einkaufen gehen. Das heißt, sie planen ihre Einkäufe nicht, sondern gehen in den Supermarkt und überlegen dann, worauf hätte ich denn mal Lust. Dann stehen Verbraucher nachher zu Hause und wissen nicht so recht, wie sie das zusammen verwerten sollen."
50 Prozent der Lebensmittel könnten durch bessere Planung und Lagerung vor der Entsorgung gerettet werden. Darum: Sind die Einkäufe auch optimal im Kühlschrank einsortiert? Ist das Schnäppchen wirklich billiger, wenn ich die angebotene Großpackung möglicherweise gar nicht benötige? Wer nicht weiß, wie hartes Brot oder matschige Bananen noch zu verwerten sind, findet im Internet jede Menge Reste-Rezepte. Eine hilfreiche Seite mit vielen Inspirationen ist zum Beispiel zugutfuerdietonne.de.
Valentin Thurn erregte letztes Jahr mit seinem Film "Taste The Waste" Aufsehen und brachte das Thema Lebensmittelverschwendung in die Kinos. Der Regisseur ist mittlerweile Teil einer Taste The Waste-Bewegung geworden, die ab dem 12. Dezember auch die Webseite Foodsharingbetreibt. Foodsharing heißt ganz einfach: Essen teilen. Valentin Thurn:
"Wir haben natürlich gerade die jüngere Generation im Auge, die sehr mobil ist, die oft in neue Städte zieht, und dann kennt man den Nachbarn vielleicht schon ein bisschen ... aber ich kenn das von mir selber, das ist ja eine Hemmschwelle. Einen Tag vorm Urlaub, der Kühlschrank ist noch voll, soll ich dem Nachbarn jetzt wirklich die Milch oder die Kartoffeln, die ich noch hab geben? Guckt der mich nicht komisch an?"
In der Foodsharing-Community guckt keiner komisch. Und sogar Landwirte, Caterer und eine Supermarktkette haben schon ihre Beteiligung zugesichert. Diese spenden ihre Reste an Tafeln oder gemeinnützige Organisationen. Ein wichtiger Schritt, da oft schon beim Erzeuger direkt die Hälfte der Ernte aussortiert wird, weil das Gemüse nicht der Norm entspricht. Oder der Transport nicht ideal verlief, Verpackungen haben Beulen und die eigentlich einwandfreien Produkte gehen deshalb nicht in den Verkauf. Letztendlich soll es ganz viele lokale Foodsharing-Lösungen geben. Valentin Thurn:
"Sehr starkes Interesse ist an den sogenannten Hotspots. Also wir wollen da reale Tauschräume im Internet anzeigen. Da können dann Leute ihre Sachen hinbringen. Bei Sachen, die gekühlt werden müssen, da gibt es in Berlin zum Beispiel in der Markthalle IX die Idee, wir könnten einen Kühlschrank aufstellen. Also, dass über diesen Kühlschrank auch Joghurt oder Milch getauscht werden könnte."
Laut Valentin Thurn ist ein mentaler Wandel nötig. Und damit ein Bewusstsein für mehr Wertschätzung der Lebensmittel.