Der Vogel des Jahres 2012 wird von den Juroren als "schlauer Vogel von nebenan" charakterisiert. Allerdings ist er auch ein Exemplar, welches aufgrund der Größe oder des Gefieders zuerst relativ wenig auffällt. Somit begeistert er erst auf den zweiten Blick, so der Naturschutzbund Deutschland.
Bei der Auswahl des Vogels des Jahres war auch Markus Nipkow mit dabei – der Vogelschutzexperte des Nabu – und er geriet sogar ein wenig ins Schwärmen über den neuen Preisträger.
"Die Dohle ist unser kleinster Rabenvogel. Mit einem aufgeweckten Gesicht – mit bläulich-silbernen Augen. Die Dohle guckt sehr intelligent und ist es ja auch. Sie hat einen kräftigen, relativ kurzen Schnabel. Die Dohle macht wunderbare Flugspiele, oft auch Synchronflüge, hier kann man dann Paare beobachten. Oder man sieht sie auf dem Boden hüpfend – wo sie dann nach Nahrung sucht."
Früher zumindest galt die Dohle, aufgrund ihrer recht dunklen Erscheinung als Unglücksbringer, der Krankheiten wie die Pest und damit auch den Tod ankündigte. Da überrascht es nicht, dass auf nicht wenigen Abbildungen aus dem Mittelalter die Dohle zusammen beispielsweise mit Hexen zu sehen ist. Allerdings habe später unter anderem auch Konrad Lorenz mit seinen Forschungen über das Verhalten dieser Vögel – über ihre Lernfähigkeit und ihre Intelligenz, auch über ihr recht organisiertes Sozialleben – zu einem deutlich sympathischeren Bild der Dohle beigetragen.
In Deutschland, so der Naturschutzbund, brüten derzeit nur noch rund 100.000 Dohlenpaare. Das sei ein niedriges Niveau, die Populationen sind hierzulande seit Jahrzehnten rückläufig.
Somit wollen die Vogelschützer die Dohle natürlich ins Rampenlicht rücken. Es geht darum, Siedlungsbereiche zu erhalten und auch Nahrungsgrundlagen zu verdeutlichen. Das Umfeld sei wichtig, sagt Markus Nipkow.
"Umfeld heißt – die Dohle braucht Grünland, also Viehweiden oder Wiesen. Da kann sie wunderbar ihre Nahrung finden. Dazu gehören wirklich proteinreiche und große Insekten, aber auch Schnecken oder Würmer. Nur wenn sie zur Nahrungsaufnahme kilometerweit rausfliegen muss, dann besteht keine Chance, dass sie Bruterfolg hat. Deswegen geht der zunehmende Grünlandumbruch, das Verschwinden von Weideland zugunsten von Ackerflächen, eindeutig zu Lasten der Dohle."
Die Dohle ist zudem in ganz Europa heimisch geworden. Ausnahmen sind lediglich Island und Teile im Norden – also Skandinavien oder Russland.
Ein Großteil der heimischen Dohlen seien Standvögel, soll heißen, sie überwintern auch bei uns. Lediglich die Jungvögel würden sich auf den Weg nach Süden begeben. Die Lebensräume können Baumhöhlen und Felswände sein, aber auch entsprechende Gebäude seien für diese "Höhlenbrüter" interessant. Markus Nipkow.
"Es ist ja so, dass viele Kirchtürme vergittert wurden, weil man die Tauben draußen halten wollte. Doch damit blieben auch die Dohlen ausgesperrt. Man kann aber mit speziellen Dohlen-Nistkästen die Vögel dort ansiedeln oder auch Kolonien vergrößern. Im Übrigen ist die Dohle auch dominant gegenüber den Tauben, sie verjagen also auch die Tauben."
Somit hofft der Naturschutzbund – wie in jedem Jahr – dass die Menschen den Preisträger künftig bewusster wahrnehmen. Und ein Erfolg wäre es auch schon, wenn Rabenvogelarten generell von den Abschusslisten von Jägern und auch so mancher Behörde verschwinden würden.
Bei der Auswahl des Vogels des Jahres war auch Markus Nipkow mit dabei – der Vogelschutzexperte des Nabu – und er geriet sogar ein wenig ins Schwärmen über den neuen Preisträger.
"Die Dohle ist unser kleinster Rabenvogel. Mit einem aufgeweckten Gesicht – mit bläulich-silbernen Augen. Die Dohle guckt sehr intelligent und ist es ja auch. Sie hat einen kräftigen, relativ kurzen Schnabel. Die Dohle macht wunderbare Flugspiele, oft auch Synchronflüge, hier kann man dann Paare beobachten. Oder man sieht sie auf dem Boden hüpfend – wo sie dann nach Nahrung sucht."
Früher zumindest galt die Dohle, aufgrund ihrer recht dunklen Erscheinung als Unglücksbringer, der Krankheiten wie die Pest und damit auch den Tod ankündigte. Da überrascht es nicht, dass auf nicht wenigen Abbildungen aus dem Mittelalter die Dohle zusammen beispielsweise mit Hexen zu sehen ist. Allerdings habe später unter anderem auch Konrad Lorenz mit seinen Forschungen über das Verhalten dieser Vögel – über ihre Lernfähigkeit und ihre Intelligenz, auch über ihr recht organisiertes Sozialleben – zu einem deutlich sympathischeren Bild der Dohle beigetragen.
In Deutschland, so der Naturschutzbund, brüten derzeit nur noch rund 100.000 Dohlenpaare. Das sei ein niedriges Niveau, die Populationen sind hierzulande seit Jahrzehnten rückläufig.
Somit wollen die Vogelschützer die Dohle natürlich ins Rampenlicht rücken. Es geht darum, Siedlungsbereiche zu erhalten und auch Nahrungsgrundlagen zu verdeutlichen. Das Umfeld sei wichtig, sagt Markus Nipkow.
"Umfeld heißt – die Dohle braucht Grünland, also Viehweiden oder Wiesen. Da kann sie wunderbar ihre Nahrung finden. Dazu gehören wirklich proteinreiche und große Insekten, aber auch Schnecken oder Würmer. Nur wenn sie zur Nahrungsaufnahme kilometerweit rausfliegen muss, dann besteht keine Chance, dass sie Bruterfolg hat. Deswegen geht der zunehmende Grünlandumbruch, das Verschwinden von Weideland zugunsten von Ackerflächen, eindeutig zu Lasten der Dohle."
Die Dohle ist zudem in ganz Europa heimisch geworden. Ausnahmen sind lediglich Island und Teile im Norden – also Skandinavien oder Russland.
Ein Großteil der heimischen Dohlen seien Standvögel, soll heißen, sie überwintern auch bei uns. Lediglich die Jungvögel würden sich auf den Weg nach Süden begeben. Die Lebensräume können Baumhöhlen und Felswände sein, aber auch entsprechende Gebäude seien für diese "Höhlenbrüter" interessant. Markus Nipkow.
"Es ist ja so, dass viele Kirchtürme vergittert wurden, weil man die Tauben draußen halten wollte. Doch damit blieben auch die Dohlen ausgesperrt. Man kann aber mit speziellen Dohlen-Nistkästen die Vögel dort ansiedeln oder auch Kolonien vergrößern. Im Übrigen ist die Dohle auch dominant gegenüber den Tauben, sie verjagen also auch die Tauben."
Somit hofft der Naturschutzbund – wie in jedem Jahr – dass die Menschen den Preisträger künftig bewusster wahrnehmen. Und ein Erfolg wäre es auch schon, wenn Rabenvogelarten generell von den Abschusslisten von Jägern und auch so mancher Behörde verschwinden würden.