Bereits im Alter von 14 Jahren verließ Jacques Offenbach seine Heimatstadt Köln im November 1833, um in Paris Musik zu studieren. Doch der hochbegabte junge Cellist gab nach nur einem Jahr das Studium auf und machte fortan zunächst in den Salons an der Seine als exzellenter Virtuose, charmanter Lehrer und Komponist von sich reden.
Ab den 1850er Jahren feierte er dann mit seinen frech ironischen, die politischen und gesellschaftlichen Zustände in Paris karikierenden Farcen und Vaudevilles Triumphe und wurde damit zum Schöpfer der "Opéra bouffe", aus der sich die Operette in Preußen und Österreich entwickeln sollte.
Allerdings geriet der erfolgreiche Komponist und Unternehmer Offenbach immer wieder in die Mühlen deutsch-französischer Animositäten; aufgrund seiner jüdischer Abstammung wurde er nach 1933 in seinem Geburtsland geschmäht und die Aufführung seiner Werke waren verboten.
Einer erneuten Auseinandersetzung mit Offenbach und einer entsprechenden Würdigung seiner Leistung ging man hierzulande lange aus dem Weg; das soll sich zum 200. Geburtstag des deutsch-französischen Allroundgenies ändern.