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Der Komponist Jacques Offenbach
Kein schmerzfreies Vergnügen

Die Götter in Partylaune, ein fetziger Höllengalopp oder ein durchgeknallter Königshof: Wenn es um die griechische Mythologie ging, konnte Jacques Offenbach in seinen Werken sehr zynisch sein. Doch der Komponist hat nicht nur mit der Opéra bouffe Erfolge gefeiert.

Von Klaus Gehrke |
    Edda Moser als Olympia, Gerard Friedmann als Spalanzani und Placido Domingo als Hoffmann (vorn) während einer Probe am 25.07.1980. Die Oper Hoffmanns Erzählungen von Jacques Offenbach stand am 26.07.1980 im Großen Festspielhaus in der Inszenierung und dem Bühnenbild von Jean-Pierre Ponelle auf dem Programm der Salzburger Festspiele.
    "Hoffmanns Erzählungen" bei den Salzburger Festspielen 1980, Probenfoto mit Edda Moser als Olympia, Gerard Friedmann als Spalanzani und Placido Domingo als Hoffmann. (dpa)
    Bereits im Alter von 14 Jahren verließ Jacques Offenbach seine Heimatstadt Köln im November 1833, um in Paris Musik zu studieren. Doch der hochbegabte junge Cellist gab nach nur einem Jahr das Studium auf und machte fortan zunächst in den Salons an der Seine als exzellenter Virtuose, charmanter Lehrer und Komponist von sich reden.
    Ab den 1850er Jahren feierte er dann mit seinen frech ironischen, die politischen und gesellschaftlichen Zustände in Paris karikierenden Farcen und Vaudevilles Triumphe und wurde damit zum Schöpfer der "Opéra bouffe", aus der sich die Operette in Preußen und Österreich entwickeln sollte.
    Allerdings geriet der erfolgreiche Komponist und Unternehmer Offenbach immer wieder in die Mühlen deutsch-französischer Animositäten; aufgrund seiner jüdischer Abstammung wurde er nach 1933 in seinem Geburtsland geschmäht und die Aufführung seiner Werke waren verboten.
    Einer erneuten Auseinandersetzung mit Offenbach und einer entsprechenden Würdigung seiner Leistung ging man hierzulande lange aus dem Weg; das soll sich zum 200. Geburtstag des deutsch-französischen Allroundgenies ändern.