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Der Komponist Oscar Straus
Verehrt und verfemt

Ein Reigen in schwelgerischem Walzerrhythmus, zackige Marschmusik-Parodien und die Frage, warum eine Frau kein Verhältnis haben soll: die Melodien von Oscar Straus wurden Welterfolge und Evergreens. Dabei findet sich auch der Zeitgeist in seinen Werken wieder.

Von Klaus Gehrke |
    Oscar Straus steht in einem Park vor einer großen Villa.
    Oscar Straus gehörte zu den bedeutendsten Komponisten der Silbernen Operettenära. (imago/Topfoto )
    Seine Operette "Ein Walzertraum" stellte ab 1907 in Wien alle Erfolge des "Walzerkönigs" Johann Strauß in den Schatten: Mit diesem Werk avancierte Oscar Straus zu einem der bedeutendsten Vertreter des so genannten "silbernen Zeitalters" der Operette. Seinen Berufswunsch hatte der vor 150 Jahren, am 6. März 1870 in Wien geborene Oscar Strauss gegen den Willen der Eltern durchgesetzt. Seinen Nachnamen änderte er später, um nicht mit der Walzerdynastie Strauss verwechselt zu werden. Erste Erfolge feierte der junge, klassisch ausgebildete Komponist an der Berliner Kabarettbühne "Überbrettl". Witz, Ironie und hintersinniger Humor dominieren in vielen seiner Operetten. Sie schwelgen musikalisch nicht nur in Walzerseligkeit, sondern enthalten auch Elemente der damaligen Unterhaltungsmusik. Dafür wurde der Komponist mit jüdischen Wurzeln auch angefeindet und floh 1940 in die USA. Dort startete er eine neue erfolgreiche Karriere als Dirigent und Filmmusiker am Broadway und in Hollywood.