"Il Maestro", wie er ehrfürchtig liebevoll genannt wird, schreibt einprägsame Filmmusik, die nicht selten zu einem Welthit avanciert, der Western "Spiel mir das Lied vom Tod" ist dabei nur einer von vielen. Dass Ennio Morricone sich gleichzeitig für die Musik der zeitgenössischen Avantgarde interessiert, ist, auch zu seinem Leidwesen, weniger bekannt.
Am 10. November 1928 in Rom geboren, spielte er schon während seines klassischen Trompeten- und Kompositionsstudiums heimlich in Unterhaltungsorchestern. Fortan bewegte sich Morricone souverän zwischen den eher unvereinbaren Bereichen der so genannten E- und U-Musik: Er schrieb seriell geprägte Werke in der Nachfolge von Anton Webern und war Mitglied der avantgardistischen Improvisationsgruppe "Nuova Consonanza".
Gleichzeitig arrangierte der Komponist Unterhaltungsmusik und wandte sich ab 1961 dem Film zu. Dort arbeitete Ennio Morricone bald mit weltberühmten Regisseuren wie Sergio Leone, Pier Paolo Pasolini und Roman Polanski zusammen und gab ihren Filmen die charakteristische Prägung.
Anlässlich seines 90. Geburtstages beleuchtet die Sendung auch die "ernste" Musikseite des Komponisten.