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"Der Krieg der Welten" von H. G. Wells
Die Mars-Invasion und die tödlichen Keime

Vor mehr als hundert Jahren galt unser Nachbarplanet Mars noch als möglicherweise bewohnt. Manche Forschende wähnten auf dem Mars eine hoch entwickelte Zivilisation, die aufgrund von Wassermangel große Bewässerungssysteme baute. Vor diesem Hintergrund erschien 1898 der Science-Fiction-Roman "Der Krieg der Welten".

Von Dirk Lorenzen |
Eine trostlose Welt – ohne gefährliche Bewohner: unser Nachbarplanet Mars
Eine trostlose Welt – ohne gefährliche Bewohner: unser Nachbarplanet Mars (Hubble / NASA / ESA)
In dem Roman des britischen Schriftstellers H. G. Wells planen Marsianer, die auf ihrem Heimatplaneten nicht mehr genügend Rohstoffe und Nahrungsmittel finden, eine Invasion der Erde. Ihre zylinderförmigen Raumschiffe werden mit Kanonen auf dem Mars abgeschossen, was von der Erde aus in Teleskopen zu sehen ist.
Schließlich landen die Flugkörper im Süden Englands. Bucklige Wesen klettern heraus und bauen gewaltige dreibeinige Kampfmaschinen zusammen. Das englische Militär ist den Eindringlingen hoffnungslos unterlegen – und so herrschen die Marswesen schnell über das ganze Land und unterdrücken die Menschen. Doch plötzlich schwächeln sie und sterben – weil ihr Immunsystem den irdischen Keimen nicht gewachsen ist.
Auf dem Mars gibt es viel Sand, Steine und Geröll – und allenfalls Mikroben irgendwo im Marsboden
Auf dem Mars gibt es viel Sand, Steine und Geröll – und allenfalls Mikroben irgendwo im Marsboden (NASA)
40 Jahre nach dem Erscheinen des Buches führte Orson Welles den "Krieg der Welten" in einer US-Fassung als legendäres Hörspiel auf, das manche Zuhörer in Angst und Schrecken versetzte.
Mit den siegreichen Mikroben ist der Roman von H. G. Wells fast gespenstisch aktuell – und wer weiß, wie es einst irdischen Invasoren auf dem Mars ergehen wird. Dort gibt es zwar keine hochentwickelten Grünen Männchen – aber im Boden steckt vermutlich primitives Leben.