Die Medaillen von Vancouver bedeuten nicht automatisch eine höhere Förderung – weder aus staatlichen Mitteln, noch aus denen der Sporthilfe. Das musste auch Friedhelm Julius Beucher inzwischen erkennen. Der ehemalige SPD-Politiker, einst Chef des Bundestags-Sportausschusses, musste Kritik einstecken für seine Forderungen kurz vor den Paralympics – etwa die nach Angleichung der Prämien. Für einen Olympiasieg zahlte die Sporthilfe 15.000 Euro, für einen Erfolg bei den Paralympics 4.500 Euro. Beucher sagte dazu Anfang März im Deutschlandfunk:
""Wir wollen Respekt, und deshalb habe ich gesagt, das Missverhältnis passt einfach nicht zwischen den Medaillen für Olympia und den Medaillen für Paralympics.”"
Inzwischen gab es ein Gespräch mit den Chefs der Deutschen Sporthilfe. Beucher hat eine moderate Erhöhung der Prämien gefordert – dies wurde abgelehnt. Die Sporthilfe argumentierte, im paralympischen Bereich gebe es eine stärkere Individualförderung, während im olympischen Bereich auf weniger Grundförderung und eine höhere Leistungsförderung, also Prämien, gesetzt werde. Dieses Prinzip haben Funktionäre des DBS mit abgesegnet. Beucher, seit einem knappen Jahr im Amt, war von den Fakten etwas überrumpelt.
Nach dem Spitzengespräch wurde Ende April eine Pressemitteilung verabschiedet, die kaum beachtet wurde, die sich liest wie ein politisches Kommuniqué, um das hart gefeilscht wurde. "Beucher würdigt Sporthilfe”, titelte eine Nachrichtenagentur. Das klingt wie eine Entschuldigung.
Heute ringt Beucher um politisch korrekte Formulierungen, um nicht wieder Öl ins Feuer zu gießen:
""Das Geld ist verteilt. Wir setzen wir uns für unsere Athleten ein, dass sie auch in den Genuss kommen einer vergleichbaren Situation. Wir haben seinerzeit deutlich gemacht, was ist, und wir bemühen uns gemeinsam mit der Sporthilfe, dass wir das im Sinne der behinderten Athleten ändern können.”"
Ähnliches gilt für die staatliche Förderung. Der Kuchen ist verteilt. Es wird nicht mehr Geld geben. Folglich muss irgendwo gestrichen werden, wenn etwa der paralympische Bereich nach höherer Förderung verlangt.
Im Bundestags-Sportausschuss wurden seine Argumente kürzlich auch von Ilja Seifert unterstützt, dem behindertenpolitischen Sprecher der Linkspartei. Seifert sagt, wichtiger als Prämien sei die berufliche Absicherung der Athleten:
""Wenn ich zum Beispiel mir anschaue, wer bei Bundesbehörden angestellt ist. Das sind fast 1000 Sportlerinnen und Sportler, davon fünf mit Behinderungen. Also 0,5 Prozent insgesamt – das ist wesentlich zu wenig.”"
Der DBS kämpft vorerst um zehn Stellen bei Bundeswehr, Bundespolizei und Zoll. Der Bundesinnenminister hat in dieser Woche zunächst die Finanzierung einer zusätzlichen Stelle im DBS zugesagt. Das BMI setzt sich zudem dafür ein, dass die Geschäftsstelle des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) in Bonn bleiben kann. Weitere Verhandlungen folgen:
""Verteidigungsminister und Innenminister sind im Gespräch. Das sind aber keine Prozesse, die von heute auf morgen geregelt werden können, sondern die hängen auch mit Haushaltsrecht zusammen. Die hängen mit Stellenplänen zusammen. Und ich sage jetzt einfach mal nicht kleinlaut, sondern deutlich und selbstbewusst: Mit unserem neuen Selbstbewusstsein werden wir auch solche Positionen einfordern und dafür werben. Weil wir es für gerechtfertigt halten und weil wir auch immer auf die Gleichrangigkeit von Menschen mit und ohne Handicap in der Gesellschaft zu achten haben. Das tun wir auch als Sportverband.”"
""Wir wollen Respekt, und deshalb habe ich gesagt, das Missverhältnis passt einfach nicht zwischen den Medaillen für Olympia und den Medaillen für Paralympics.”"
Inzwischen gab es ein Gespräch mit den Chefs der Deutschen Sporthilfe. Beucher hat eine moderate Erhöhung der Prämien gefordert – dies wurde abgelehnt. Die Sporthilfe argumentierte, im paralympischen Bereich gebe es eine stärkere Individualförderung, während im olympischen Bereich auf weniger Grundförderung und eine höhere Leistungsförderung, also Prämien, gesetzt werde. Dieses Prinzip haben Funktionäre des DBS mit abgesegnet. Beucher, seit einem knappen Jahr im Amt, war von den Fakten etwas überrumpelt.
Nach dem Spitzengespräch wurde Ende April eine Pressemitteilung verabschiedet, die kaum beachtet wurde, die sich liest wie ein politisches Kommuniqué, um das hart gefeilscht wurde. "Beucher würdigt Sporthilfe”, titelte eine Nachrichtenagentur. Das klingt wie eine Entschuldigung.
Heute ringt Beucher um politisch korrekte Formulierungen, um nicht wieder Öl ins Feuer zu gießen:
""Das Geld ist verteilt. Wir setzen wir uns für unsere Athleten ein, dass sie auch in den Genuss kommen einer vergleichbaren Situation. Wir haben seinerzeit deutlich gemacht, was ist, und wir bemühen uns gemeinsam mit der Sporthilfe, dass wir das im Sinne der behinderten Athleten ändern können.”"
Ähnliches gilt für die staatliche Förderung. Der Kuchen ist verteilt. Es wird nicht mehr Geld geben. Folglich muss irgendwo gestrichen werden, wenn etwa der paralympische Bereich nach höherer Förderung verlangt.
Im Bundestags-Sportausschuss wurden seine Argumente kürzlich auch von Ilja Seifert unterstützt, dem behindertenpolitischen Sprecher der Linkspartei. Seifert sagt, wichtiger als Prämien sei die berufliche Absicherung der Athleten:
""Wenn ich zum Beispiel mir anschaue, wer bei Bundesbehörden angestellt ist. Das sind fast 1000 Sportlerinnen und Sportler, davon fünf mit Behinderungen. Also 0,5 Prozent insgesamt – das ist wesentlich zu wenig.”"
Der DBS kämpft vorerst um zehn Stellen bei Bundeswehr, Bundespolizei und Zoll. Der Bundesinnenminister hat in dieser Woche zunächst die Finanzierung einer zusätzlichen Stelle im DBS zugesagt. Das BMI setzt sich zudem dafür ein, dass die Geschäftsstelle des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) in Bonn bleiben kann. Weitere Verhandlungen folgen:
""Verteidigungsminister und Innenminister sind im Gespräch. Das sind aber keine Prozesse, die von heute auf morgen geregelt werden können, sondern die hängen auch mit Haushaltsrecht zusammen. Die hängen mit Stellenplänen zusammen. Und ich sage jetzt einfach mal nicht kleinlaut, sondern deutlich und selbstbewusst: Mit unserem neuen Selbstbewusstsein werden wir auch solche Positionen einfordern und dafür werben. Weil wir es für gerechtfertigt halten und weil wir auch immer auf die Gleichrangigkeit von Menschen mit und ohne Handicap in der Gesellschaft zu achten haben. Das tun wir auch als Sportverband.”"