Mickey Mouse und Donald Duck macht Platz! Es ist Zeit für Kermit, den Frosch, Miss Piggy und die Muppet Show! Die klassische Muppet Show ging zwar in nur 120 Folgen zwischen 1976 und 1981 über die Bühne. Doch das zuletzt in über hundert Ländern. Ihr Schöpfer Jim Henson hat scheinbaren Kinderkram in schlaue Lachnummern für Erwachsene verwandelt und das Medium Fernsehen genutzt wie vor ihm kein anderer.
"Als Jim in den 1950er-Jahren begann, war er mehr an einer Arbeit beim Fernsehen interessiert als am Puppenspiel. Doch dann sah er ein Inserat in einer Zeitung, in der junge Puppenspieler gesucht wurden. Er lieh sich einige Bücher übers Puppenmachen aus der Bibliothek, sprach vor und bekam den Job"
, sagt Karen Falk, die Kuratorin der Ausstellung über Hensons Leben und Werk.
Mit neunzehn Jahren hatte Henson 1955 bereits seine erste eigene Fernsehshow, in der einige seiner berühmtesten Figuren ihre Premiere erlebten. Darunter sein Alter Ego, der Variété-Manager Kermit, der wie die launenhafte Schweinediva Miss Piggy und vierzehn weitere Muppets im Museum im Original zu sehen ist.
"Jim betrachtete das Fernsehen als Produzent und merkte, dass man den Fernsehbildschirm an sich als Bühne benutzen und Puppen wie menschliche Schauspieler behandeln konnte. Er begann, die harten und steifen Materialien, aus denen Puppen bis dahin gemacht worden waren, durch weichere zu ersetzen, um sie flexibler zu machen. So konnte er den Ausdruck einer Figur mit der Bewegung eines Fingers verändern und sie viel glaubwürdiger wirken lassen. Er hat das Puppenspiel nachhaltig verändert, indem er erstmals ein System speziell fürs Fernsehen kreierte."
Die Skizzen und Storyboards, die Videos und Fotos zeigen Jim Henson als Menschen in einem konstanten kreativen Furor. Die moderne Technik faszinierte und inspirierte ihn. Bei all seinen Projekten betonte er jedoch stets die Rolle der Autoren, Komponisten, Kostümbildner und Techniker, die ihn wachsender Zahl umgaben.
Als er 1969 zur Sesamstraße stieß, hatte Henson schon ein ganzes Muppet-Universum geschaffen. Das Publikum kannte seine Truppe aus zahlreichen Werbespots, sei's für Kaffee oder Teppichreiniger. Doch erst die Plattform, die ihm die damals revolutionäre Kindersendung bot, ermöglichte ihm und den Muppets später ihre eigene Show für Erwachsene – und Kinder, obgleich diese die Hälfte der Witze vermutlich nicht verstanden.
Henson habe immer in erster Linie unterhalten wollen, sagt Karen Falk:
"Und doch: Es war ihm wichtig, dass seine Figuren anständig waren und sich anständig behandelten. Das war keine offene Botschaft und nirgendwo festgeschrieben. Es war vielmehr die Art, wie Jim und sein Hauptautor Jerry Juhl mit der Welt um sich herum umgingen. Diese Empfindsamkeit übertrugen sie auf die Figuren."
Nach dem Ende der Muppet Show bis zu seinem Tod 1990 konzentrierte sich Henson vor allem aufs Kino. Da wurde sein Plädoyer für Anständigkeit und Verantwortung deutlicher. Der Fantasyfilm "The Dark Crystal" etwa von 1982 ist ein märchenhaft-düsteres Epos über den Kampf zwischen Gut und Böse. Dafür bastelte Henson jedes Detail, vom Kieselstein bis zur Philosophie.
"Visuell denken" nannte Jim Henson seine Arbeitsweise. Diese Ausstellung vermittelt eine Vorstellung davon, was er damit meinte. Was Mickey Mouse und Donald Duck angeht: Inzwischen gehören die meisten Muppets dem Walt-Disney-Konzern. Gut möglich also, dass Mickey und Kermit im Augenblick irgendwo zusammen Kaffee trinken.
"Als Jim in den 1950er-Jahren begann, war er mehr an einer Arbeit beim Fernsehen interessiert als am Puppenspiel. Doch dann sah er ein Inserat in einer Zeitung, in der junge Puppenspieler gesucht wurden. Er lieh sich einige Bücher übers Puppenmachen aus der Bibliothek, sprach vor und bekam den Job"
, sagt Karen Falk, die Kuratorin der Ausstellung über Hensons Leben und Werk.
Mit neunzehn Jahren hatte Henson 1955 bereits seine erste eigene Fernsehshow, in der einige seiner berühmtesten Figuren ihre Premiere erlebten. Darunter sein Alter Ego, der Variété-Manager Kermit, der wie die launenhafte Schweinediva Miss Piggy und vierzehn weitere Muppets im Museum im Original zu sehen ist.
"Jim betrachtete das Fernsehen als Produzent und merkte, dass man den Fernsehbildschirm an sich als Bühne benutzen und Puppen wie menschliche Schauspieler behandeln konnte. Er begann, die harten und steifen Materialien, aus denen Puppen bis dahin gemacht worden waren, durch weichere zu ersetzen, um sie flexibler zu machen. So konnte er den Ausdruck einer Figur mit der Bewegung eines Fingers verändern und sie viel glaubwürdiger wirken lassen. Er hat das Puppenspiel nachhaltig verändert, indem er erstmals ein System speziell fürs Fernsehen kreierte."
Die Skizzen und Storyboards, die Videos und Fotos zeigen Jim Henson als Menschen in einem konstanten kreativen Furor. Die moderne Technik faszinierte und inspirierte ihn. Bei all seinen Projekten betonte er jedoch stets die Rolle der Autoren, Komponisten, Kostümbildner und Techniker, die ihn wachsender Zahl umgaben.
Als er 1969 zur Sesamstraße stieß, hatte Henson schon ein ganzes Muppet-Universum geschaffen. Das Publikum kannte seine Truppe aus zahlreichen Werbespots, sei's für Kaffee oder Teppichreiniger. Doch erst die Plattform, die ihm die damals revolutionäre Kindersendung bot, ermöglichte ihm und den Muppets später ihre eigene Show für Erwachsene – und Kinder, obgleich diese die Hälfte der Witze vermutlich nicht verstanden.
Henson habe immer in erster Linie unterhalten wollen, sagt Karen Falk:
"Und doch: Es war ihm wichtig, dass seine Figuren anständig waren und sich anständig behandelten. Das war keine offene Botschaft und nirgendwo festgeschrieben. Es war vielmehr die Art, wie Jim und sein Hauptautor Jerry Juhl mit der Welt um sich herum umgingen. Diese Empfindsamkeit übertrugen sie auf die Figuren."
Nach dem Ende der Muppet Show bis zu seinem Tod 1990 konzentrierte sich Henson vor allem aufs Kino. Da wurde sein Plädoyer für Anständigkeit und Verantwortung deutlicher. Der Fantasyfilm "The Dark Crystal" etwa von 1982 ist ein märchenhaft-düsteres Epos über den Kampf zwischen Gut und Böse. Dafür bastelte Henson jedes Detail, vom Kieselstein bis zur Philosophie.
"Visuell denken" nannte Jim Henson seine Arbeitsweise. Diese Ausstellung vermittelt eine Vorstellung davon, was er damit meinte. Was Mickey Mouse und Donald Duck angeht: Inzwischen gehören die meisten Muppets dem Walt-Disney-Konzern. Gut möglich also, dass Mickey und Kermit im Augenblick irgendwo zusammen Kaffee trinken.