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Der Meteorit von Sylacauga

Allgemein wird die Wahrscheinlichkeit, von einem herabstürzenden Meteoriten getroffen oder verletzt zu werden, als sehr niedrig eingestuft. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts war zumindest kein Fall dieser Art dokumentiert worden. Berichte aus dem 15. Jahrhundert über vom Himmel herab regnende Steine in China, denen angeblich Hunderte, wenn nicht Tausende von Menschen zum Opfer gefallen sein sollen, werden jedenfalls mit großer Skepsis betrachtet, und entsprechendes gilt für viele andere Erzählungen beziehungsweise Gerüchte über Tote durch einen Meteoritentreffer.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Heute vor 55 Jahren verlor der Himmel allerdings seine Unschuld: Als erster belegter quasi-kosmischer Unfall ging der Meteoritenfall von Sylacauga in die Geschichtsbücher ein. Er sorgte am Nachmittag des 30. November 1954 in einem Vorort der gleichnamigen amerikanischen Kleinstadt im US-Bundesstaat Alabama für Aufsehen.

    Damals lag die 31-jährige Ann Elizabeth Hodges auf ihrem Sofa, als plötzlich ein Gesteinsbrocken von der Größe einer Grapefruit das Dach des Fachwerkhauses durchschlug, ein Radiogerät beschädigte, an einem Holzregal abprallte und so gegen Mrs. Hodges linke Hüfte gelenkt wurde, ehe er schließlich rauchend und qualmend am Boden liegen blieb. Die Dame trug eine heftige Prellung samt Blutergüssen davon, konnte aber nach dem Schrecken noch aufstehen und davon humpeln, um Hilfe herbeizuholen. Bleibende Schäden sind nicht überliefert - Mrs. Hodges starb 18 Jahre nach dem dramatischen Ereignis eines natürlichen Todes.


    Der Fall von Sylacauga (engl.)

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