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Nach über zwei Jahren im All
Der Militär-Shuttle ist zurück auf der Erde

Es startet an der Spitze einer Rakete und landet wie ein Flugzeug: Das wiederverwendbare Raumschiff X-37 B ist eine Art Mini-Space Shuttle, fliegt aber vollautomatisch ohne Menschen an Bord.

Von Dirk Lorenzen |
Der Mini-Shuttle X-37 im All (Illustration)
Der Mini-Shuttle X-37 im All (Illustration) (NASA)
Das Weltraumflugzeug, wie das Gefährt auch genannt wird, ist neun Meter lang, hat gut vier Meter Spannweite und verfügt über eine zwei Meter lange Ladebucht.
Die US-Weltraumstreitkräfte nutzen zwei Exemplare dieses Weltraumflugzeugs. Im November ging die sechste Mission zu Ende. Zweieinhalb Jahre lang hatte das X-37 B die Erde umkreist.

Geheimprojekte an Bord

Die meisten Projekte, die an Bord abliefen, blieben geheim. Bekannt ist aber, dass es bei einem Experiment darum ging, aus Sonnenlicht direkt Gleichstrom zu gewinnen.
Auch die NASA nutzte die Mission: Verschiedene Materialien waren lange den Bedingungen des Weltraums ausgesetzt. Jetzt untersucht ein Forschungsteam, wie die kosmische Strahlung und häufige Temperaturwechsel bestimmte Werkstoffe schädigen.
Bei einem anderen Experiment mussten Pflanzensamen es lange Zeit in der unwirtlichen Umgebung aushalten.

Nutzen der Shuttles umstritten

Für das Militär sind die Mini-Shuttles relativ flexible Raumschiffe. Sie können bei Bedarf binnen einiger Monate ins All reisen. In der Umlaufbahn sind sie sehr vielseitig verwendbar, können Satelliten aussetzen und auch wieder aufnehmen. Zudem zeigt sich, dass sie sehr lange in der Umlaufbahn bleiben und dabei problemlos manövrieren können.
Allerdings ist unter Fachleuten umstritten, ob solche Weltraumflugzeuge wirklich mehr sind als teures Spielzeug einiger Militärs.

Bericht über die Rückkehr des Militär-Shuttle
Der Militär-Shuttle X-37