Sein Autor, Hans-Heinrich Voigt, wird heute 95 Jahre alt. Er prägt mit seinem Lehrbuch nicht nur Generationen von Studenten, sondern gehört auch zu den führenden Astronomen in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts.
Hans-Heinrich Voigt war 23 Jahre lang Direktor der Sternwarte in Göttingen – und in dieser Funktion der siebte Nachfolger von Carl Friedrich Gauß. Sein Spezialgebiet ist die Erforschung der Sterne und insbesondere die Physik der Sonnenatmosphäre.
Außer in Göttingen war er in Kiel, Hamburg und am Lick-Observatorium in Kalifornien tätig. Zu seinen Lehrern gehörten mit Paul ten Bruggencate, Otto Heckmann und Albrecht Unsöld drei besonders einflussreiche Astronomen.
Da sich von Deutschland aus die Sonne meist nur schlecht beobachten lässt, war Hans-Heinrich Voigt in den 50er Jahren am Bau der Außenstation in Locarno im Tessin beteiligt.
In den 80er-Jahren setzte er sich maßgeblich für die Gründung des internationalen Sonnenobservatoriums Izaña auf der Kanaren-Insel Teneriffa ein.
Zwar kann er es anders als sein großer Vorgänger Carl-Friedrich Gauß nicht mehr auf einen 10-Mark-Schein schaffen. Aber wie dieser, kreist auch er durch das Weltall: Der Asteroid Nummer 4378 erhielt ihm zu Ehren den Namen Voigt.