Manfred Kloiber: 30 Jahre PC – Informationen von Achim Killer. Mit ihm bin ich in München verbunden. Herr Killer, nehmen wir mal an, das PC-Zeitalter geht jetzt wirklich so langsam zu Ende. Was bleibt dann von dieser Ära, außer dass fast jeder so einen Computer zu Hause rumstehen hat?
Achim Killer: Da das Internet, wie wir’s heute haben, diese gewaltigen Rechenzentren, die von Google etwa: eine Million Server. Sowas wäre nicht denkbar ohne den PC. Die Standardisierung ist ja weit über den Desktop-Bereich hinausgegangen. Vermittelt über Intel. Der Konzern ist wegen des PCs auf so hohe Stückzahlen gekommen, dass er mit einer leicht veränderten Prozessortechnologie den Servermarkt hat aufrollen können. Commoditization nennt man das, wenn billige Allerweltsprodukte einen Markt bestimmen. In der IT hat das mit dem PC begonnen. Und mittlerweile ist es allgegenwärtig.
Kloiber: Und heute beginnen ja auch die Smartphones und die Tablet-Computer, die IT-Landschaft zu bestimmen. Das nennt sich dann Consumerization.
Killer: Also, genau besehen hat es auch schon mit dem PC begonnen. Der Begriff Consumerization ist ja schon zehn Jahre alt, also deutlich älter als das iPhone. Von Consumerization wird heute viel geredet, weil Angestellte ihre eigenen Endgeräte mit zur Arbeit bringen oder bringen müssen und die IT-Abteilungen dann Schwierigkeiten damit haben, dass sie irgendwelche problematischen Gadgets an ihre Unternehmens-Anwendungen anbinden müssen. Aber eigentlich bedeutet Consumerization bloß, dass der Markt für Privatanwender die technische Entwicklung bestimmt. Und das hat eindeutig mit dem PC begonnen.
Kloiber: Und wie sieht es aus? Ist eine Standardisierung auch bei den Gadgets, wie Sie die Dinger nennen, in Sicht?
Killer: Ich sehe niemanden, der das durchsetzen könnte. Die IBM ist längst raus aus dem Geschäft und außerdem auch nicht mehr, das, was sie mal war.
Kloiber: Aber es gibt doch Apple, Google und Microsoft.
Killer: Ja, und die beherrschen auch ihre geschlossenen Systemwelten wie weiland IBM die proprietäre Großrechnerwelt und das bezeichnender Weise mit denselben Methoden: Sie binden die Nutzer eines Geräts auch nach dessen Erwerb an sich. Chromebooks kann man nur mit einem Google-Account nutzen. Und für iPhones und iPads bekommt man Software nur in Apples App-Store. Aber jenseits der Grenzen ihrer Systemwelten, da haben diese Konzerne nichts zu melden.
Kloiber: Und wie sieht es aus mit Boot to Gecko, das Projekt der Mozilla-Foundation?
Killer: Boot to Gecko läuft auf eine Art Chrome-OS für Smartphones hinaus. Und die Mozilla-Foundation bezeichnet das Projekt auch explizit als Standardisierungsversuch. Hardwareseitig oder mit Software, die auf dem Gerät installiert ist - da lässt sich sowas nicht machen. Und ein neues Gerät, das alle anderen verdrängen könnte, ist auch nicht in Sicht. Also wird eine Standardisierung wohl oder übel über das Internet erfolgen, was in Richtung Chrome-OS oder eben Boot to Gecko geht. Ich glaube aber nicht, dass sich solche Konzepte in Reinform durchsetzen werden, dass also die Anwender völlig darauf verzichten, Daten und Software auf ihren Geräten zu speichern.
Kloiber: Und warum glauben Sie das nicht?
Killer: Na ja, was aus der IT für Schlagzeilen sorgt – jenseits von Fachpublikationen - das sind – außer sozialen Netzwerken - Gadgets von Apple und – in letzter Zeit: Hacker-Attacken. Als Google Chrome-OS angekündigt hat, da war die Cloud, die Rechenwolke, ja noch ein unschuldiger Begriff. Mittlerweile ist bekannt, dass Teile von Rechenzentren auch schon mal ausfallen, dass Hacker sich darin nach persönlichen Daten umschauen oder eben Internet-Konzerne wie Google. Das dürfte die Anwender schon in ihrem Wunsch bestärken, zumindest einige persönliche Daten auch auf ihren persönlichen Geräten zu speichern und nicht irgendwo im Netz.
Kloiber: Herr Killer, letzte Frage: Welches neuartige Gerät würden denn Sie bevorzugen?
Killer: Die ganze Branche denkt über neue Geräte nach. Es gibt ja noch viel mehr: Netbooks waren eine Zeit lang ein Renner. Die sind den PCs noch am ähnlichsten. E-Book-Reader gibt es noch. Aber ich finde, auf eine so gute Idee wie damals IBM mit dem PC ist bislang noch niemand gekommen.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Achim Killer: Da das Internet, wie wir’s heute haben, diese gewaltigen Rechenzentren, die von Google etwa: eine Million Server. Sowas wäre nicht denkbar ohne den PC. Die Standardisierung ist ja weit über den Desktop-Bereich hinausgegangen. Vermittelt über Intel. Der Konzern ist wegen des PCs auf so hohe Stückzahlen gekommen, dass er mit einer leicht veränderten Prozessortechnologie den Servermarkt hat aufrollen können. Commoditization nennt man das, wenn billige Allerweltsprodukte einen Markt bestimmen. In der IT hat das mit dem PC begonnen. Und mittlerweile ist es allgegenwärtig.
Kloiber: Und heute beginnen ja auch die Smartphones und die Tablet-Computer, die IT-Landschaft zu bestimmen. Das nennt sich dann Consumerization.
Killer: Also, genau besehen hat es auch schon mit dem PC begonnen. Der Begriff Consumerization ist ja schon zehn Jahre alt, also deutlich älter als das iPhone. Von Consumerization wird heute viel geredet, weil Angestellte ihre eigenen Endgeräte mit zur Arbeit bringen oder bringen müssen und die IT-Abteilungen dann Schwierigkeiten damit haben, dass sie irgendwelche problematischen Gadgets an ihre Unternehmens-Anwendungen anbinden müssen. Aber eigentlich bedeutet Consumerization bloß, dass der Markt für Privatanwender die technische Entwicklung bestimmt. Und das hat eindeutig mit dem PC begonnen.
Kloiber: Und wie sieht es aus? Ist eine Standardisierung auch bei den Gadgets, wie Sie die Dinger nennen, in Sicht?
Killer: Ich sehe niemanden, der das durchsetzen könnte. Die IBM ist längst raus aus dem Geschäft und außerdem auch nicht mehr, das, was sie mal war.
Kloiber: Aber es gibt doch Apple, Google und Microsoft.
Killer: Ja, und die beherrschen auch ihre geschlossenen Systemwelten wie weiland IBM die proprietäre Großrechnerwelt und das bezeichnender Weise mit denselben Methoden: Sie binden die Nutzer eines Geräts auch nach dessen Erwerb an sich. Chromebooks kann man nur mit einem Google-Account nutzen. Und für iPhones und iPads bekommt man Software nur in Apples App-Store. Aber jenseits der Grenzen ihrer Systemwelten, da haben diese Konzerne nichts zu melden.
Kloiber: Und wie sieht es aus mit Boot to Gecko, das Projekt der Mozilla-Foundation?
Killer: Boot to Gecko läuft auf eine Art Chrome-OS für Smartphones hinaus. Und die Mozilla-Foundation bezeichnet das Projekt auch explizit als Standardisierungsversuch. Hardwareseitig oder mit Software, die auf dem Gerät installiert ist - da lässt sich sowas nicht machen. Und ein neues Gerät, das alle anderen verdrängen könnte, ist auch nicht in Sicht. Also wird eine Standardisierung wohl oder übel über das Internet erfolgen, was in Richtung Chrome-OS oder eben Boot to Gecko geht. Ich glaube aber nicht, dass sich solche Konzepte in Reinform durchsetzen werden, dass also die Anwender völlig darauf verzichten, Daten und Software auf ihren Geräten zu speichern.
Kloiber: Und warum glauben Sie das nicht?
Killer: Na ja, was aus der IT für Schlagzeilen sorgt – jenseits von Fachpublikationen - das sind – außer sozialen Netzwerken - Gadgets von Apple und – in letzter Zeit: Hacker-Attacken. Als Google Chrome-OS angekündigt hat, da war die Cloud, die Rechenwolke, ja noch ein unschuldiger Begriff. Mittlerweile ist bekannt, dass Teile von Rechenzentren auch schon mal ausfallen, dass Hacker sich darin nach persönlichen Daten umschauen oder eben Internet-Konzerne wie Google. Das dürfte die Anwender schon in ihrem Wunsch bestärken, zumindest einige persönliche Daten auch auf ihren persönlichen Geräten zu speichern und nicht irgendwo im Netz.
Kloiber: Herr Killer, letzte Frage: Welches neuartige Gerät würden denn Sie bevorzugen?
Killer: Die ganze Branche denkt über neue Geräte nach. Es gibt ja noch viel mehr: Netbooks waren eine Zeit lang ein Renner. Die sind den PCs noch am ähnlichsten. E-Book-Reader gibt es noch. Aber ich finde, auf eine so gute Idee wie damals IBM mit dem PC ist bislang noch niemand gekommen.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.