
Duke Ellington, Thelonious Monk und Bill Evans waren die ersten Jazzmusiker, die Yonathan Avishai bewusst wahrnahm. Der in Tel Aviv geborene Pianist zeigt mit seinem aktuellen Werk, welch fesselnde Erzählwirkung seine Improvisationen erzielen können. Weniger ist mehr, scheint die Devise. Yonathan Avishai, der seit Langem unweit von Paris lebt, wuchs gemeinsam mit dem Trompeter Avishai Cohen auf. Zusammen schufen die beiden ein Meisterwerk: "Into the Silence", das an eine andere Hymne auf die Stille erinnert, "In A Silent Way" von Miles Davis. Was Ende der 60er-Jahre bei Miles ein Pianist wie Joe Zawinul an europäischen Einflüssen und Sinn für weite Räume einbrachte, scheinen heute oft Künstler aus Israel zu übernehmen, die aus den Quellen des intuitiven Musizierens schöpfen. Für die Solo- und Triostücke von "Joys and Solitudes" war die buddhistische US-Schriftstellerin Pema Chödrön eine wichtige Inspiration. Eine Komposition wie "Les Pianos de Brazzaville" entstand nach zwei Reisen in die Republik Kongo. Die Liebe für die ganze 100-jährige Geschichte des Jazz ist in allem stets präsent.