Gut gemeint, aber schlecht formuliert. Zwar will RWE den Tausenden vom Arbeitsplatz-Abbau bedrohten Mitarbeitern unter die Arme greifen, doch bei der Telefonkonferenz mit der Presse heute Morgen rutscht Vorstandschef Peter Terium ein arg belastetes Wort raus:
"Mit der Jobbörse streben wir Anschlusslösung für den Tarifvertrag Arbeitsplatzsicherung an."
Anschlusslösung - das erinnert auf verheerende Art und Weise an die berüchtigte "Anschlussverwendung", die Philipp Rösler einst den Schleckerfrauen empfahl. "Auch wir haben jetzt keine andere Wahl", so der Tenor bei der Vorstellung der Quartalszahlen. Rund 6.700 Stellen will RWE bis zum Jahr 2016 streichen, mehr als zwei Drittel davon in Deutschland, denn, so Terium:
"Unser traditionelles Geschäftsmodell bricht uns unter unseren Füßen weg."
Die Krise auf dem Energiemarkt und die schrumpfenden Gewinne in der Stromerzeugung lassen uns keine andere Wahl, fügt der gebürtige Niederländer hinzu.
"Dort, wo Verlust von Arbeitsplätzen droht, muss RWE in Lage sein, flexibel zu reagieren."
Schließlich hat der Essener Konzern schon weitaus bessere Zeiten und Zahlen erlebt als die, der Vorstand heute präsentierte. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen wird demnach nächstes Jahr von aktuell neun auf bis zu 7,6 Milliarden Euro sinken. Demgegenüber steht ein Verlust von 370 Millionen Euro allein im dritten Quartal dieses Jahres. Peter Terium gelobt dennoch Besserung:
"Wir arbeiten mit allen Mitteln daran, Krise zu überwinden."
Ärmel hochkrempeln, heißt das frei übersetzt, zumal die Spatzen bei RWE es längst von den Dächern pfeifen: Teriums Vorgänger, Jürgen Großmann, habe die Umbrüche auf dem Strom- und Energiemarkt seinerzeit verschlafen.
"Blödes Geschäft, was man da hat …"
Stöhnt Vorstandsmitglied Rolf Martin Schmitz. Gemeint sind die konventionellen Kraftwerke, die wegen der Konkurrenz durch Sonne, Wind und Wasser zunehmend unrentabel werden. Schmitz fordert deshalb mehr Klarheit bei den derzeit laufenden Koalitionsverhandlungen in Berlin:
"Es gibt ja so viele Papiere … wir liefern und verdienen kein Geld … Ihr müsst aber liefern."
Hinzu kommt der drohende Wegfall der Umlagebefreiung aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz. Für RWE und andere Energiekonzerne könnte das teuer werden. Rolf Martin Schmitz:
"Und insofern - kostengerechte Vermarktung des - das ist unmöglich."
Und dann war da noch die Braunkohle, genauer Garzweiler II in Nordrhein-Westfalen. Er habe doch mehrmals erklärt, dass man zu dem Projekt stehe, erklärte Peter Terium heute. Ob das freilich bis zum Jahr 2045 gilt, wie ursprünglich vorgesehen, blieb aber auch heute unklar bei RWE in Essen.
Über die verhängnisvollen Folgen der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1930 ist viel bekannt. Über die unmittelbaren Reaktionen und Einschätzungen damaliger Zeitgenossen allerdings nur wenig. Historiker haben jetzt vier Hamburger Tagebücher aus dem Jahr 1933 ausgewertet.
"Mit der Jobbörse streben wir Anschlusslösung für den Tarifvertrag Arbeitsplatzsicherung an."
Anschlusslösung - das erinnert auf verheerende Art und Weise an die berüchtigte "Anschlussverwendung", die Philipp Rösler einst den Schleckerfrauen empfahl. "Auch wir haben jetzt keine andere Wahl", so der Tenor bei der Vorstellung der Quartalszahlen. Rund 6.700 Stellen will RWE bis zum Jahr 2016 streichen, mehr als zwei Drittel davon in Deutschland, denn, so Terium:
"Unser traditionelles Geschäftsmodell bricht uns unter unseren Füßen weg."
Die Krise auf dem Energiemarkt und die schrumpfenden Gewinne in der Stromerzeugung lassen uns keine andere Wahl, fügt der gebürtige Niederländer hinzu.
"Dort, wo Verlust von Arbeitsplätzen droht, muss RWE in Lage sein, flexibel zu reagieren."
Schließlich hat der Essener Konzern schon weitaus bessere Zeiten und Zahlen erlebt als die, der Vorstand heute präsentierte. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen wird demnach nächstes Jahr von aktuell neun auf bis zu 7,6 Milliarden Euro sinken. Demgegenüber steht ein Verlust von 370 Millionen Euro allein im dritten Quartal dieses Jahres. Peter Terium gelobt dennoch Besserung:
"Wir arbeiten mit allen Mitteln daran, Krise zu überwinden."
Ärmel hochkrempeln, heißt das frei übersetzt, zumal die Spatzen bei RWE es längst von den Dächern pfeifen: Teriums Vorgänger, Jürgen Großmann, habe die Umbrüche auf dem Strom- und Energiemarkt seinerzeit verschlafen.
"Blödes Geschäft, was man da hat …"
Stöhnt Vorstandsmitglied Rolf Martin Schmitz. Gemeint sind die konventionellen Kraftwerke, die wegen der Konkurrenz durch Sonne, Wind und Wasser zunehmend unrentabel werden. Schmitz fordert deshalb mehr Klarheit bei den derzeit laufenden Koalitionsverhandlungen in Berlin:
"Es gibt ja so viele Papiere … wir liefern und verdienen kein Geld … Ihr müsst aber liefern."
Hinzu kommt der drohende Wegfall der Umlagebefreiung aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz. Für RWE und andere Energiekonzerne könnte das teuer werden. Rolf Martin Schmitz:
"Und insofern - kostengerechte Vermarktung des - das ist unmöglich."
Und dann war da noch die Braunkohle, genauer Garzweiler II in Nordrhein-Westfalen. Er habe doch mehrmals erklärt, dass man zu dem Projekt stehe, erklärte Peter Terium heute. Ob das freilich bis zum Jahr 2045 gilt, wie ursprünglich vorgesehen, blieb aber auch heute unklar bei RWE in Essen.
Über die verhängnisvollen Folgen der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1930 ist viel bekannt. Über die unmittelbaren Reaktionen und Einschätzungen damaliger Zeitgenossen allerdings nur wenig. Historiker haben jetzt vier Hamburger Tagebücher aus dem Jahr 1933 ausgewertet.