Der Ringplanet zieht tief über den Südhimmel, am Donnerstag Seite an Seite mit dem Vollmond. Beide Körper stehen von der Erde aus gesehen der Sonne genau gegenüber – in Opposition. Wir blicken also genau mit der Sonne im Rücken auf die beiden.
Dadurch erscheinen Vollmond und Saturn noch einmal heller als üblich. In den Stunden oder Tagen rund um die Opposition haben die Steinchen auf der Mondoberfläche oder die Eisbrocken in den Saturnringen für uns keinerlei Schatten. Zudem wird das Sonnenlicht perfekt zurück gestreut.
Dieser "Oppositionseffekt" ist beim Mond besonders deutlich. Der Vollmond müsste eigentlich nur etwa doppelt so hell sein wie der Halbmond. Tatsächlich strahlt er mehr als zehnmal heller.
Zwar sind auch sonst die winzigen einzelnen Schatten weder mit bloßem Auge noch in Teleskopen zu sehen. Aber insgesamt führen sie dazu, dass auch in den von der Sonne beschienenen Bereichen des Mondes große Flächen im Dunklen liegen.
Auf der Gaskugel Saturns gibt es diesen Schatteneffekt nicht, wohl aber in seinen Ringen. In diesem Jahr sind die Ringe zudem besonders weit geöffnet – von der Erde aus erscheinen sie unter einem Winkel von 26 Grad. Sie sorgen für rund 40 Prozent der Gesamthelligkeit Saturns.
Morgen und übermorgen Abend stehen der Ringplanet und der Mond für uns der Sonne genau gegenüber: Ganz ohne Schatten erscheinen sie dann besonders hell.