"We steal secrets. Wir stehlen die Geheimnisse anderer Nationen."
Absurd, aber dieser titelgebende Satz, "We steal secrets", er stammt nicht von Internetaktivisten, die geheime staatliche Dokumente veröffentlichen, sondern von einem Ex-CIA-Chef. Während die staatlichen Organe immer mehr Daten sammeln, werden auf der anderen Seite die Möglichkeiten des Hackers, bewaffnet nur mit seinem Laptop, diese Informationen zu finden immer größer. Das ist das moderne Gewand, indem sich der Kampf zwischen David gegen Goliath heute vollzieht! Und aus diesem mythischen Urgrund speist sich - so erzählt es uns Alex Gibney in "We steal secrets" - die fast instinktive Bewunderung für WikiLaks-Gründer Julian Assange, zweitweise ein Rockstar unter den Hackern. Wenn man nicht gerade NSA- oder CIA-Beamter ist.
Sich für Opfer einsetzen, sie verteidigen.
"We want enable information to go out to the public."
Freier Informationsfluss für die Öffentlichkeit. - Julian Assanges Credo.
Alex Gibney erzählt ausführlich die Geschichte der Enthüllungsplattform WikiLeaks, die von Julian Assange und seinem Hauptinformanten Bradley Manning. Doch der Film kann uns wenig von der Netzkultur vermitteln, aus der auch der Internet-Aktivismus eines Julian Assange stammt. Darüber erfährt man mehr bei Daniel Knappenberger in "We Are Legion", als DVD vor Kurzem herausgekommen bei Zweitausendeins.
"We are Anonymous, we are legion ... expect us!"
Wir sind Anonymous, wird sind viele; keine Vergebung, kein Vergessen! Erwartet uns! - Das Video, das Logo von Anonymous, diesen Internet-Aktivisten mit der berühmten weißen Maske, die online wie draußen in der Realität Massenproteste gegen Scientology organisierten oder sich in staatliche Server hackten. Die DVD "We Are Legion" beschreibt die Entwicklung der Hackerszene von einer Spaßbewegung zur politischen Plattform. Richard Thieme, Experte für Neue Medien, analysiert im Film die Struktur des Hacktivismus.
Hacktivismus ist häufig stark anarchistisch orientiert; gegen Autoritäten und ihr Denken. Ein Phänomen als Folge der digitalen Revolution, die die Mächtigen zu ihren Zwecken nutzen. Viele Hacker allerdings wollen sich für Gerechtigkeit einsetzen, auf Missstände hinweisen. Wie Lancelot oder Don Quijote kämpfen sie gegen die Windmühlen der Moderne. Meint Richard Thieme auf der DVD "We Are Legion". Um dann noch hinzuzufügen: Aber ihre Aktionen sind kleine Fische im Vergleich zu den Operationen, die von Regierungen ausgehen. Gut hätte man diese These von Richard Thieme vor wenigen Wochen, vor Edward Snowdens Enthüllungen, noch als Verschwörungstheorie abtun können. Doch, wer auch immer von sich behauptet, dass er Geheimnisse stiehlt. - "We steal secrets." - oder sie veröffentlicht, der Ex-CIA-Chef oder der Internet-Aktivist, die Grenze in diesem sehr ernsten Spiel des Geheimnisverrats, zwischen Gut, Böse, Held, Verräter, sie ist schwer auszumachen. Um es mit einem klassischen Satz aus einem Geheimdienstfilm zu sagen:
"In der Welt, die sie betreten haben, sind die Dinge selten so, wie sie zu sein scheinen."
Wer also ist Julian Assange? Das ist die Frage, mit der sich Alex Gibney in seinem Film "We steal Secrets" herumschlägt. Rockstar? Oder Egomane, der WikiLeaks mit eben dieser Egomanie zu Fall gebracht hat? Am Ende fordert Filmemacher Gibney uns auf, hin und her trudelnd zwischen den Puzzle-Steinen seiner Wahrheitsangebote, uns eine eigene Meinung zu bilden. Nicht die schlechteste Aufforderung.
Absurd, aber dieser titelgebende Satz, "We steal secrets", er stammt nicht von Internetaktivisten, die geheime staatliche Dokumente veröffentlichen, sondern von einem Ex-CIA-Chef. Während die staatlichen Organe immer mehr Daten sammeln, werden auf der anderen Seite die Möglichkeiten des Hackers, bewaffnet nur mit seinem Laptop, diese Informationen zu finden immer größer. Das ist das moderne Gewand, indem sich der Kampf zwischen David gegen Goliath heute vollzieht! Und aus diesem mythischen Urgrund speist sich - so erzählt es uns Alex Gibney in "We steal secrets" - die fast instinktive Bewunderung für WikiLaks-Gründer Julian Assange, zweitweise ein Rockstar unter den Hackern. Wenn man nicht gerade NSA- oder CIA-Beamter ist.
Sich für Opfer einsetzen, sie verteidigen.
"We want enable information to go out to the public."
Freier Informationsfluss für die Öffentlichkeit. - Julian Assanges Credo.
Alex Gibney erzählt ausführlich die Geschichte der Enthüllungsplattform WikiLeaks, die von Julian Assange und seinem Hauptinformanten Bradley Manning. Doch der Film kann uns wenig von der Netzkultur vermitteln, aus der auch der Internet-Aktivismus eines Julian Assange stammt. Darüber erfährt man mehr bei Daniel Knappenberger in "We Are Legion", als DVD vor Kurzem herausgekommen bei Zweitausendeins.
"We are Anonymous, we are legion ... expect us!"
Wir sind Anonymous, wird sind viele; keine Vergebung, kein Vergessen! Erwartet uns! - Das Video, das Logo von Anonymous, diesen Internet-Aktivisten mit der berühmten weißen Maske, die online wie draußen in der Realität Massenproteste gegen Scientology organisierten oder sich in staatliche Server hackten. Die DVD "We Are Legion" beschreibt die Entwicklung der Hackerszene von einer Spaßbewegung zur politischen Plattform. Richard Thieme, Experte für Neue Medien, analysiert im Film die Struktur des Hacktivismus.
Hacktivismus ist häufig stark anarchistisch orientiert; gegen Autoritäten und ihr Denken. Ein Phänomen als Folge der digitalen Revolution, die die Mächtigen zu ihren Zwecken nutzen. Viele Hacker allerdings wollen sich für Gerechtigkeit einsetzen, auf Missstände hinweisen. Wie Lancelot oder Don Quijote kämpfen sie gegen die Windmühlen der Moderne. Meint Richard Thieme auf der DVD "We Are Legion". Um dann noch hinzuzufügen: Aber ihre Aktionen sind kleine Fische im Vergleich zu den Operationen, die von Regierungen ausgehen. Gut hätte man diese These von Richard Thieme vor wenigen Wochen, vor Edward Snowdens Enthüllungen, noch als Verschwörungstheorie abtun können. Doch, wer auch immer von sich behauptet, dass er Geheimnisse stiehlt. - "We steal secrets." - oder sie veröffentlicht, der Ex-CIA-Chef oder der Internet-Aktivist, die Grenze in diesem sehr ernsten Spiel des Geheimnisverrats, zwischen Gut, Böse, Held, Verräter, sie ist schwer auszumachen. Um es mit einem klassischen Satz aus einem Geheimdienstfilm zu sagen:
"In der Welt, die sie betreten haben, sind die Dinge selten so, wie sie zu sein scheinen."
Wer also ist Julian Assange? Das ist die Frage, mit der sich Alex Gibney in seinem Film "We steal Secrets" herumschlägt. Rockstar? Oder Egomane, der WikiLeaks mit eben dieser Egomanie zu Fall gebracht hat? Am Ende fordert Filmemacher Gibney uns auf, hin und her trudelnd zwischen den Puzzle-Steinen seiner Wahrheitsangebote, uns eine eigene Meinung zu bilden. Nicht die schlechteste Aufforderung.