Eine Mehrheit ist eine Mehrheit ist eine Mehrheit. Oder doch nicht? Eigentlich isses ja egal, Hauptsache das Ding is durch. Aber so eine von der Kanzlerin verordnete Kanzlerinnenmehrheit schmeichelt dem Ego scheinbar ein bisschen mehr als ne simple Parlamentsmehrheit. Gerade jetzt, zum schwarz-gelben Halbzeitdesaster ist es ja wichtig, irgendwo ein paar Gemeinsamkeiten aufzutreiben.
Was in letzter Sekunde auch gelungen ist - in dem gemeinsamen Bekenntnis der Kanzlerin und ihres Vizes zu ihrer gemeinsamen Schwäche, der Schwäche für Udo Jürgens. Und wir sehen die beiden gestern und heute Abend vereint vor dem Fernseher sitzen, und im weißen Kuschelbademantel Wunderkerzen schwenkend die zweigeteilte Udo-Vollschmonzette im Ersten anschauen, die einem nichts erspart. Nicht mal den 77-Jährigen selbst, als schlecht gespielte Variante seiner selbst. Also wenn das nicht zusammenschweißt für die nächsten beiden Schicksalsjahre einer Koalition. Nützt aber vielleicht alles nix, auch bundesweit kommen die Piraten nämlich auf sieben Prozent - zumindest in der Umfrage.
Ja, amtierende Politik muss inzwischen alle Register ziehen, um noch zum Wähler durchzudringen. Der französische Freund zum Beispiel, dem gerade der Senat an die Linke flöten ging, der setzt seine Spezialwaffe ein – er lässt Gattin Carla aus dem Präsidentenbeet plaudern: im Elyséegarten habe Sarkozy sie seinerzeit rumgekriegt - mit lateinischen Blumennamen und Detailkenntnissen über Rosen und Tulpen - gibt "La Bruni" diese Woche zu Protokoll. Mon Dieu, was für ein tadelloser Leumund!
Da kann sich der "digitus malus" aus Italien – das ist jetzt mal küchenlateinisch für "schlimmer Finger" – also der Hobbyregierungschef mit dem digital bearbeiteten Gesichtsfeld, der kann sich ein Beispiel daran nehmen. Zum 75sten gab es für ihn wohl nur Grüße von der Staatsanwaltschaft und jede Menge Rücktrittswünsche. Und keine "bella donna" in Sicht, die für ihn aussagen würde.
Frau Rösler hingegen hat für ihren Gatten ausgesagt, in einem ausführlichen Interview, damit das Büchlein über ihn nicht ein gänzlich unbeschriebenes Blatt bleibt. Schlanke 160 Seiten zählt es, inklusive Fotogalerie. Mit 38 schon eine Biografie? Was soll da drin stehenß Glaube. Heimat. FDP – das noch ungelebte Leben des Philipp R.? Wer soll das kaufen' Zählt man auf die Handvoll FDP-Wähler' Man bedenke: das Kreuz auf dem Zettel kostet nix. Außer Überwindung.
Wie man sein Leben als Bestseller in mehreren Bänden konzipiert, das weiß zu Guttenberg viel besser. Bisher hat er ja denken lassen, jetzt versucht er es selbst, in einer Denkfabrik, so ner Art Reha für gestrauchelte Politiker. In Washington, also in unmittelbarer Präsidentennähe. Auf dass man sich vielleicht mal die Urheberschaft auf den ein oder anderen präsidialen Gedankenblitz einbilden kann und so wenigstens in die eigene Geschichte eingeht. Nil admirari – über nichts soll man sich wundern.
Was in letzter Sekunde auch gelungen ist - in dem gemeinsamen Bekenntnis der Kanzlerin und ihres Vizes zu ihrer gemeinsamen Schwäche, der Schwäche für Udo Jürgens. Und wir sehen die beiden gestern und heute Abend vereint vor dem Fernseher sitzen, und im weißen Kuschelbademantel Wunderkerzen schwenkend die zweigeteilte Udo-Vollschmonzette im Ersten anschauen, die einem nichts erspart. Nicht mal den 77-Jährigen selbst, als schlecht gespielte Variante seiner selbst. Also wenn das nicht zusammenschweißt für die nächsten beiden Schicksalsjahre einer Koalition. Nützt aber vielleicht alles nix, auch bundesweit kommen die Piraten nämlich auf sieben Prozent - zumindest in der Umfrage.
Ja, amtierende Politik muss inzwischen alle Register ziehen, um noch zum Wähler durchzudringen. Der französische Freund zum Beispiel, dem gerade der Senat an die Linke flöten ging, der setzt seine Spezialwaffe ein – er lässt Gattin Carla aus dem Präsidentenbeet plaudern: im Elyséegarten habe Sarkozy sie seinerzeit rumgekriegt - mit lateinischen Blumennamen und Detailkenntnissen über Rosen und Tulpen - gibt "La Bruni" diese Woche zu Protokoll. Mon Dieu, was für ein tadelloser Leumund!
Da kann sich der "digitus malus" aus Italien – das ist jetzt mal küchenlateinisch für "schlimmer Finger" – also der Hobbyregierungschef mit dem digital bearbeiteten Gesichtsfeld, der kann sich ein Beispiel daran nehmen. Zum 75sten gab es für ihn wohl nur Grüße von der Staatsanwaltschaft und jede Menge Rücktrittswünsche. Und keine "bella donna" in Sicht, die für ihn aussagen würde.
Frau Rösler hingegen hat für ihren Gatten ausgesagt, in einem ausführlichen Interview, damit das Büchlein über ihn nicht ein gänzlich unbeschriebenes Blatt bleibt. Schlanke 160 Seiten zählt es, inklusive Fotogalerie. Mit 38 schon eine Biografie? Was soll da drin stehenß Glaube. Heimat. FDP – das noch ungelebte Leben des Philipp R.? Wer soll das kaufen' Zählt man auf die Handvoll FDP-Wähler' Man bedenke: das Kreuz auf dem Zettel kostet nix. Außer Überwindung.
Wie man sein Leben als Bestseller in mehreren Bänden konzipiert, das weiß zu Guttenberg viel besser. Bisher hat er ja denken lassen, jetzt versucht er es selbst, in einer Denkfabrik, so ner Art Reha für gestrauchelte Politiker. In Washington, also in unmittelbarer Präsidentennähe. Auf dass man sich vielleicht mal die Urheberschaft auf den ein oder anderen präsidialen Gedankenblitz einbilden kann und so wenigstens in die eigene Geschichte eingeht. Nil admirari – über nichts soll man sich wundern.