Wegen seiner großen Entfernung von fast drei Milliarden Kilometern erscheint Uranus als Lichtpunkt – erst in größeren Amateurteleskopen fällt der Planet als winziges Scheibchen auf.
Erweiterung des Weltbildes
In der Antike waren nur die sechs Planeten bis zum Saturn bekannt. Der neue Planet war die erste Erweiterung des traditionellen Weltbildes. Seine Entdeckung 1781 durch Wilhelm Herschel war eine Sensation.
Dabei war Herschel nur der erste, der Uranus beobachtet und dabei bemerkt hat, dass er kein Fixstern ist. Wie sich später herausstellte, hat schon fast hundert Jahre vor Herschels Entdeckung, John Flamsteed Uranus mehrfach beobachtet. Aber er hat ihn stets als Stern 34 Tauri in seine Karten eingetragen.
Uranus auf der Haarpudertüte
Geradezu tragisch ist der Fall des französischen Astronomen Pierre Charles Lemonnier. Er hat Uranus nicht weniger als zwölfmal beobachtet. Sein Kollege François Arago höhnte, dass Lemonnier schon zwölf Jahre vor Herschel die Planetennatur des Uranus erkannt hätte, wenn seine Journale nicht ein Bild des Chaos gewesen wären. Eine der Beobachtungen des Uranus stand – so Arago – auf einer Papiertüte geschrieben, welche ehedem Haarpuder enthielt.
Lemonnier hat seine Chance verpasst: Er ist heute bestenfalls noch Experten bekannt. Herschel dagegen hat seinen Platz in den Geschichtsbüchern der Astronomie sicher – dank Uranus.