"Die Freie Deutsche Jugend hat sich zur Aufgabe gestellt, die deutsche Jugend zu einigen und durch ihre Erziehung im Geiste der Demokratie und des Friedens die Voraussetzungen für einen Aufstieg des deutschen Volkes nach den Jahren des wirtschaftlichen und politischen und moralischen Zusammenbruchs zu schaffen."
Erich Honecker, Pfingsten 1947, vor Delegierten der Freien Deutschen Jugend.
Der am 25. August 1912 geborene Bergmannssohn aus dem Saarland hatte sich schon als 10-Jähriger einer kommunistischen Kinderorganisation angeschlossen. 1930 schickte ihn der Jugendverband der KPD für ein Jahr zur Schulung nach Moskau.
Nach der Machtübernahme Hitlers arbeitete Erich Honecker im Widerstand, 1935 wurde er verhaftet und zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Schon bald nach seiner Befreiung durch die Rote Armee 1945 erhielt er von dem aus dem Moskauer Exil zurückgekehrten Walter Ulbricht den Auftrag, die Jugend in der sowjetischen Besatzungszone zu organisieren.
Neun Jahre, bis 1955, blieb Erich Honecker Vorsitzender der FDJ. Ende der 1950er-Jahre stieg er in das Politbüro der SED auf und war als Sekretär des Zentralkomitees für Sicherheitsfragen und des Nationalen Verteidigungsrates 1961 maßgeblich an der Organisation des Baus der Berliner Mauer beteiligt.
Mitte der 1960er-Jahre formierte sich um Erich Honecker eine oppositionelle Gruppe, die mit Einverständnis der Moskauer Führung den Sturz Walter Ulbrichts anstrebte. Unter anderem waren es seine Alleingänge in der Deutschlandpolitik, die der Kreml mit Misstrauen verfolgte.
Am 3. Mai 1971 meldete der DDR-Rundfunk schließlich den Rücktritt Ulbrichts – "aus Altergründen", wie es hieß.
"Das Zentralkomitee wählte einstimmig Genossen Erich Honecker zum Ersten Sekretär des Zentralkomitees der SED."
Auf dem VIII. Parteitag - wenige Wochen später - erklärte Honecker die Erhöhung des "materiellen und kulturellen Lebensniveaus" zur Hauptaufgabe. Außenpolitisch wollte er die DDR aus der Isolation führen. Mit dem Beitritt zur UNO 1973 betrat der spröde und steif wirkende Honecker mit seiner dritten Frau, Margot, das internationale diplomatische Parkett. Seine deutsch-deutschen Kontakte verfolgten die jeweiligen Sowjetregierungen mit Argwohn. Treffen zwischen dem Generalsekretär und dem Bundeskanzler wurden immer wieder verschoben. Aber schließlich fuhr Erich Honecker 1987 zu einer mehrtägigen Reise in die Bundesrepublik.
"Ich heiße Sie, Herr Generalsekretär, hier in Bonn willkommen. Es ist richtig und gut, dass wir zusammenkommen und miteinander sprechen."
Trotz katastrophaler Versorgungslage, Milliardenschulden, protestierenden und demonstrierenden Bürgern und zigtausenden Republikflüchtlingen, feierten Honecker und seine zahlreichen "Ehrengäste" am 7. Oktober 1989 den 40. Jahrestag der DDR - abgeschirmt von "Freiheit" und "Gorbi hilf uns" – Rufen.
"Unsere Freunde in aller Welt seien versichert, dass der Sozialismus auf deutschem Boden, in der Heimat von Marx und Engels, auf unerschütterlichen Grundlagen steht. Ich bitte Sie mit mir das Glas zu heben und zu trinken auf die internationale Solidarität und Zusammenarbeit, auf den Frieden und das Glück aller Völker, auf den 40. Jahrestag der Deutschen Demokratischen Republik."
Einen Monat später fiel die Mauer, schon davor musste Honecker zurücktreten. DDR-Staatsanwälte leiteten ein Ermittlungsverfahren gegen ihn ein - wegen Machtmissbrauchs.
Nach der Wiedervereinigung ermittelte eine gesamtdeutsche Staatsanwaltschaft wegen des Schießbefehls an der innerdeutschen Grenze. Ein Urteil gegen Erich Honecker wurde nicht gesprochen, sondern das Verfahren auf Grund der Krebserkrankung des Angeklagten 1993 eingestellt. Honecker reiste zu seiner Frau nach Chile, wo er im Mai 1994 - inzwischen 81-jährig - starb.
Erich Honecker, Pfingsten 1947, vor Delegierten der Freien Deutschen Jugend.
Der am 25. August 1912 geborene Bergmannssohn aus dem Saarland hatte sich schon als 10-Jähriger einer kommunistischen Kinderorganisation angeschlossen. 1930 schickte ihn der Jugendverband der KPD für ein Jahr zur Schulung nach Moskau.
Nach der Machtübernahme Hitlers arbeitete Erich Honecker im Widerstand, 1935 wurde er verhaftet und zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Schon bald nach seiner Befreiung durch die Rote Armee 1945 erhielt er von dem aus dem Moskauer Exil zurückgekehrten Walter Ulbricht den Auftrag, die Jugend in der sowjetischen Besatzungszone zu organisieren.
Neun Jahre, bis 1955, blieb Erich Honecker Vorsitzender der FDJ. Ende der 1950er-Jahre stieg er in das Politbüro der SED auf und war als Sekretär des Zentralkomitees für Sicherheitsfragen und des Nationalen Verteidigungsrates 1961 maßgeblich an der Organisation des Baus der Berliner Mauer beteiligt.
Mitte der 1960er-Jahre formierte sich um Erich Honecker eine oppositionelle Gruppe, die mit Einverständnis der Moskauer Führung den Sturz Walter Ulbrichts anstrebte. Unter anderem waren es seine Alleingänge in der Deutschlandpolitik, die der Kreml mit Misstrauen verfolgte.
Am 3. Mai 1971 meldete der DDR-Rundfunk schließlich den Rücktritt Ulbrichts – "aus Altergründen", wie es hieß.
"Das Zentralkomitee wählte einstimmig Genossen Erich Honecker zum Ersten Sekretär des Zentralkomitees der SED."
Auf dem VIII. Parteitag - wenige Wochen später - erklärte Honecker die Erhöhung des "materiellen und kulturellen Lebensniveaus" zur Hauptaufgabe. Außenpolitisch wollte er die DDR aus der Isolation führen. Mit dem Beitritt zur UNO 1973 betrat der spröde und steif wirkende Honecker mit seiner dritten Frau, Margot, das internationale diplomatische Parkett. Seine deutsch-deutschen Kontakte verfolgten die jeweiligen Sowjetregierungen mit Argwohn. Treffen zwischen dem Generalsekretär und dem Bundeskanzler wurden immer wieder verschoben. Aber schließlich fuhr Erich Honecker 1987 zu einer mehrtägigen Reise in die Bundesrepublik.
"Ich heiße Sie, Herr Generalsekretär, hier in Bonn willkommen. Es ist richtig und gut, dass wir zusammenkommen und miteinander sprechen."
Trotz katastrophaler Versorgungslage, Milliardenschulden, protestierenden und demonstrierenden Bürgern und zigtausenden Republikflüchtlingen, feierten Honecker und seine zahlreichen "Ehrengäste" am 7. Oktober 1989 den 40. Jahrestag der DDR - abgeschirmt von "Freiheit" und "Gorbi hilf uns" – Rufen.
"Unsere Freunde in aller Welt seien versichert, dass der Sozialismus auf deutschem Boden, in der Heimat von Marx und Engels, auf unerschütterlichen Grundlagen steht. Ich bitte Sie mit mir das Glas zu heben und zu trinken auf die internationale Solidarität und Zusammenarbeit, auf den Frieden und das Glück aller Völker, auf den 40. Jahrestag der Deutschen Demokratischen Republik."
Einen Monat später fiel die Mauer, schon davor musste Honecker zurücktreten. DDR-Staatsanwälte leiteten ein Ermittlungsverfahren gegen ihn ein - wegen Machtmissbrauchs.
Nach der Wiedervereinigung ermittelte eine gesamtdeutsche Staatsanwaltschaft wegen des Schießbefehls an der innerdeutschen Grenze. Ein Urteil gegen Erich Honecker wurde nicht gesprochen, sondern das Verfahren auf Grund der Krebserkrankung des Angeklagten 1993 eingestellt. Honecker reiste zu seiner Frau nach Chile, wo er im Mai 1994 - inzwischen 81-jährig - starb.