Auf der geographischen Breite von Mainz steht die Sonne dann nur acht Stunden über dem Horizont. An der dänischen Grenze ist der Tag sogar nur sieben ein Viertel Stunden lang. Zu Beginn der langen Winternächte zeigt sich zunächst die Venus tief am südwestlichen Dämmerungshimmel.
Vom 9. bis 12. Dezember zieht sie unterhalb von Saturn entlang. Ein Fernglas hilft, um den Ringplaneten zu erspähen, der einige Tage später hinter der Sonne verschwindet. Wenn es gegen 18 Uhr dunkel geworden ist, prangt am Südwesthimmel noch das mächtige Sommerdreieck. Atair, der Stern an der unteren Spitze, versinkt erst gegen 20 Uhr unter dem Horizont.
Im Süden dominiert das Herbstviereck des Pegasus. Am rechten Rand dieser markanten Figur leuchtet der Stern 51 Pegasi, bei dem zwei Schweizer Astronomen Mitte der 1990er Jahre einen Planeten entdeckt haben – dafür erhalten sie in zehn Tagen den Physiknobelpreis. Nach 22 Uhr funkeln dann Orion und die übrigen Wintersternbilder im Südosten. Im Laufe der Nacht wandern sie über den Südhimmel und machen bis zum Beginn der Morgendämmerung den Frühlingsfiguren Löwe, Jungfrau und Bootes Platz.
Der wohl schönste Himmelsanblick des Monats bietet sich am 28. und 29. Dezember: Dann zieht abends die hauchdünne Mondsichel an der Venus vorbei.