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Der Sternenhimmel im Juli
Wenig Venus, viel Jupiter und Saturn

So kurz nach der Sommersonnenwende bleiben die Tage lang und die Nächte kurz. Auch Ende Juli steht die Sonne in der Mitte Deutschlands noch gut 15 Stunden über dem Horizont, nur eine Stunde weniger als heute.

Von Dirk Lorenzen |
Der südliche Sternenhimmel morgen gegen 1 Uhr, zur Monatsmitte um Mitternacht und am 31. Juli gegen 23 Uhr
Der südliche Sternenhimmel morgen gegen 1 Uhr, zur Monatsmitte um Mitternacht und am 31. Juli gegen 23 Uhr (Stellarium / Deutschlandradio)
In den kurzen Nächten zeigt sich zunächst die Venus als Abendstern. Allerdings steht sie nach Sonnenuntergang tief am Westhimmel und wird leicht übersehen. Am 12. Juli leistet ihr die Mondsichel Gesellschaft.
Nach dem Untergang der Venus gehen im Südosten die beiden größten Planeten des Sonnensystems auf. Erst klettert der Ringplanet Saturn im Steinbock über den Horizont, bald darauf der hellere Jupiter im Wassermann.
Am 24. und 25. Juli steht der noch fast volle Mond bei den Riesenplaneten.
Am Sternenhimmel verabschiedet sich nun der Frühling. Nach Einbruch der Dunkelheit stehen Löwe und Jungfrau schon tief im Westen und verschwinden bald. Einzig das Sternbild Bootes mit dem rötlichen Arktur bleibt bis nach Mitternacht am Himmel.
Saturn,
Der Ringplanet Saturn zieht jetzt nachts tief über den Südhimmel (Hubble / NASA / ESA)
Das dominierende Muster ist das Sommerdreieck aus Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler. Es zieht im Laufe der Nacht hoch über das südliche Firmament. Das längliche auf der Spitze stehende Dreieck ist auch aus dem Lichtermeer einer Großstadt gut zu erkennen.
Die bekannteste aller Sternformationen, der Große Wagen, rollt in den kurzen Nächten am Nordwesthimmel herab.
Und vor Beginn der Morgendämmerung droht bereits das Herbstviereck aus Pegasus und Andromeda im Südosten damit, dass auch dieser Sommer irgendwann ein Ende hat.